Bei einem schwierig zu löschenden Feuer in einem Pensionistenheim in Wien-Währing sind am Donnerstag 17 Wohnungen evakuiert worden. Die Flammen breiteten sich in einer Dehnfuge des Gebäudes aus. Die Feuerwehr musste Türstöcke und Teile des Dachblechs entfernen, um an den Brandherd zu kommen. Der Einsatz dauerte mehrere Stunden, berichtete Feuerwehrsprecher Lukas Schauer. Verletzt wurde niemand.
Die Feuerwehr wurde kurz vor 13.00 Uhr zum Seniorenheim am Türkenschanzplatz alarmiert. "Hausbewohner haben Brandgeruch bemerkt", sagte Schauer. Die Einsatzkräfte stellten fest, dass eine Dehnfuge betroffen war. "Dabei handelt es sich um vertikal verlaufende Fugen zwischen Gebäudeteilen", erläuterte der Feuerwehrsprecher. Bei einem Feuer in diesem Bereich seien in der Regel viele Stockwerke betroffen.
Spezialgerät nötig
Zur Bekämpfung des Brandes in der Dehnfuge war Spezialgerät - sogenannte Löschlanzen und Löschnadeln - nötig, berichtete Schauer. Die in dem Gebäudespalt verbauten Materialen erschwerten den Einsatz zusätzlich. "In der Zwischenzeit wurden etliche Wohnungen begangen und kontrolliert", sagte der Sprecher.
Nachdem der Einsatz am frühen Abend noch nicht beendet war, wurde vorsorglich entschieden, mehrere Bewohner aus bestimmten Gebäudeeinheiten in Sicherheit zu bringen. Die Senioren sollten keiner etwaigen erhöhten Kohlenmonoxid-Konzentration ausgesetzt werden, erläuterte Schauer.
Die Bewohnerinnen und Bewohner von 17 Wohnungen wurden ab 18.00 Uhr von der Feuerwehr, sowie hinzugerufenen Polizisten, Kräften der Berufsrettung und dem Heimpersonal evakuiert. Von der Heimleitung wurden laut Polizei Ersatzwohnungen organisiert. "Wir haben zwölf Personen in unseren Fahrzeugen betreut und in andere Häuser gebracht", sagte Andreas Huber, Sprecher der Wiener Berufsrettung.
Für die Feuerwehr dauerte der Einsatz bis in die Nachtstunden, wo nach dem "Brand aus" noch laufend Kontrollen nötig waren, erläuterte Schauer. Die genaue Brandursache war noch unklar. In dem Haus fanden laut Polizei jedenfalls gerade Bohrungsarbeiten statt. Die Brandermittler des Landeskriminalamtes übernahmen die weiteren Erhebungen.