Nach einer sogenannten "Home Invasion" in Niederösterreich sind am Mittwoch weitere Urteile in Wiener Neustadt gefallen. Ein 43-Jähriger erhielt elfeinhalb Jahre Haft, zwei Männer im Alter von 33 und 46 Jahren jeweils 18 Monate teilbedingt. Die Urteile sind laut Landesgericht nicht rechtskräftig. Zwei Mitangeklagte hatten bereits am ersten Prozesstag vergangenen November mehrjährige Freiheitsstrafen ausgefasst.
Bei dem Überfall am 20. August 2017 im Bezirk Wiener Neustadt-Land waren drei Opfer schwer verletzt worden. Drei maskierte Männer waren laut Anklage in den frühen Morgenstunden in ein Wohnhaus eingedrungen und hatten die im Bett liegenden Bewohner geschlagen und getreten. Ein 58-jähriger Mann, seine 55-jährige Ehefrau und seine 80-jährige Mutter wurden an Händen und Beinen mit gefesselt, der Mund wurde ihnen zugeklebt.
Fette Beute
Die Ungarn sollen einen Tresor mit einer Trennscheibe aufgeschnitten haben. Erbeutet wurden rund 130.000 Euro Bargeld sowie Silbermünzen. Um Spuren zu verwischen, überschütteten sie die Bewohner mit Kfz-Frostschutz und Öl. Die Opfer hatten Angst, angezündet zu werden. Sie wurden gefesselt und geknebelt zurückgelassen. Die Verdächtigen sollen mit dem Auto des 58-Jährigen geflüchtet sein. Der Wagen wurde später in Ungarn sichergestellt, er war auf einem Feld angezündet worden und brannte aus. Die Bewohner erlitten bei der brutalen Tat Prellungen sowie Hämatome und psychische Folgen. Einer der unmittelbaren Täter im Alter von 43 Jahren wurde am Mittwoch zu elfeinhalb Jahren verurteilt.
Der 33-Jährige soll als Chauffeur fungiert haben. Er wurde am Mittwoch wegen schweren Einbruchsdiebstahls schuldig gesprochen. Der 46-Jährige, der jahrelang im Kfz-Betrieb des Ehepaars gearbeitet hatte, soll den anderen laut Staatsanwaltschaft sein Wissen über die örtlichen Gegebenheiten zur Verfügung gestellt haben. Er hatte seinen Angaben zufolge nichts von der Gewaltanwendung gewusst. Der Mann wurde wegen Beitrags zum schweren Einbruchsdiebstahl verurteilt. Die Angeklagten im Alter von 33 und 46 Jahren erhielten jeweils 18 Monate, davon sechs unbedingt.
Der 37-Jährige war vergangenen November beim Auftakt des Prozesses wegen schweren Raubes nicht rechtskräftig zu 13 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der 44-Jährige hatte zehn Jahre bekommen.