Niederösterreich: Höchste Lawinengefahr in Ybbstalter Alpen

In den Ybbstaler Alpen sorgt weiterer Neuschnee für eine Anstieg der Lawinengefahr auf "sehr groß". Die höchste Warnstufe 5 werde am Mittwoch erreicht, teilte der Lawinenwarndienst Niederösterreich am Dienstagabend mit. "Tendenz: Die Situation bleibt angespannt."

In der Rax-Schneeberggruppe herrscht dem Warndienst zufolge weiterhin große Lawinengefahr (Stufe 4), ansonsten wird sie mit erheblich (Stufe 3) bewertet. "Mit den enormen Schneemengen sind spontane Entladungen in Form von trockenen Schneebrett- und Lockerschneelawinen aus den Hochlagen zu erwarten, die in tiefere Schichten durchreißen und somit große bzw. sehr große Ausmaße annehmen können", wurde im aktuellen Lagebericht betont. "Zudem ist auch in tieferen und mittleren Lagen mit spontanen Lawinen aus sehr steilen Hangbereichen zu rechnen."

Im Tourenbereich gestalte sich die Situation "weiterhin überaus heikel, mit Sturm und Neuschnee finden sich in sämtlichen Expositionen frische Triebschneepakete, selbst bis in bewaldete Bereiche herab". Eine Schneebrettauslösung sei durch die Zusatzbelastung eines einzelnen Tourengehers "möglich bis wahrscheinlich", so der Lawinenwarndienst.

Tirol: Pkw von Zug erfasst

In Oberndorf (Bezirk Kitzbühel) ist am Dienstag ein Pkw auf einem Bahnübergang von einem Zug frontal erfasst und komplett zerstört worden. Die 60-jährige Lenkerin des Autos hatte dieses kurz zuvor noch rechtzeitig verlassen können. Die Frau war aufgrund der Schneeverhältnisse auf dem Bahnübergang stecken geblieben. Zeitgleich schloss sich die Schrankenanlage wegen des herannahenden Zuges.

Ein Passant forderte die Frau auf, aus dem Auto zu steigen, was diese schließlich auch tat. Der Zug leitete eine Vollbremsung ein, rammte den Pkw aber frontal. Auch ein Teil der Schrankenanlage wurde komplett beschädigt. Die Zuginsassen blieben unverletzt.

Der Vorfall hatte sich gegen 10.15 Uhr ereignet. Der Bahnverkehr zwischen Kitzbühel und St. Johann in Tirol war für rund eineinhalb Stunden komplett eingestellt.

Diese Bahnstrecken bleiben gesperrt

Aufgrund der starken Schneefälle sind am Dienstag in mehreren Bundesländern Bahnstrecken gesperrt geblieben. So war die Strecke zwischen Saalfelden im Salzburger Pinzgau und Hochfilzenin Tirol aufgrund der Witterungsverhältnisse weiter unterbrochen, teilten die ÖBB mit. Auch der Zugverkehr zwischen Stainach-Irdning und Schladming bleibt nach wie vor eingestellt.

Auf der Strecke zwischen Saalfelden und Hochfilzen sind aufgrund der "prekären Witterungssituation" mit starkem Wind und Schneefall die Arbeiten zur Behebung der großräumigen Schäden derzeit eingestellt, hieß es seitens der Bahn. Für die Reisenden richteten die ÖBB einen Schienenersatzverkehr ein. Auch für die Züge des Fernverkehrs zwischen Stainach-Irdning und Schladming gibt es einen Schienenersatzverkehr.

Kein Weiterkommen gab es nach wie vor auf der Schiene zwischen Stainach-Irdning und Steeg-Gosau in Oberösterreich. Für die Reisenden wurde ein Schienenersatzverkehr zwischen Steeg-Gosau und Obertraun Dachsteinhöhlen sowie zwischen Bad Aussee und Stainach-Irdning eingerichtet.

Weiter kein Zugverkehr war zudem zwischen Scharnitz in Tirol und Mittenwald in Bayern möglich. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten kann dort laut ÖBB auch kein Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten werden.

Salzburg: Schön und gefährlich

Die Österreichische Bergrettung hat das untern folgenden Bild veröffentlicht - und dazu folgenden Text:

"WELCHES PHÄNOMEN IST HIER ZU SEHEN? 
Zustände derzeit im Land Salzburg: Auf der Lee-Seite des Hüttendaches (Windschatten, windabgewandte Seite) lagert sich immer mehr durch den Wind verfrachteter Schnee an. Schön ist die Schichtenbildung zu sehen. Im freien Gelände entstehen so - unter anderem - die mächtigsten Schneebretter.

SCHNEE ALLEIN REICHT AUCH IN MASSEN KAUM FÜR RIESIGE LAWINEN. WIND & STEILHEIT SIND DANEBEN ZWEI DER HAUPTFAKTOREN. Fazit für Tourenplanungen und Abfahrten im freien Gelände (derzeit ohnehin tabu): Hangrichtungen beachten und schauen, woher der Wind in den letzten Tagen und Wochen geweht hat.

Quelle: PETER SEIDL auf der Ladenbergalm in Werfenweng im Land Salzburg heute bei der Schneeräumung."

© PETER SEIDL, Bergrettung

Salzburg: Mit Hubschraubern gegen den Schnee

Im Bundesland Salzburg sind am Montag und am Dienstag mehrere Hubschrauber Dutzende Einsätze geflogen, um die Bäume entlang von Bahnstrecken, Straßen, Stromleitungen und Lift- und Seilbahntrassen von der Schneelast zu befreien. Dabei setzten die Piloten gezielt den Luftstrom der Rotorblätter - den sogenannten Downwash - ein, um den Schnee von den Bäumen zu blasen.

"Das wird eigentlich nur gemacht, wenn große Schneemassen zusammen kommen", sagte Roy Knaus, Geschäftsführer des Pongauer Helikopterunternehmens Heli Austria, am Dienstag zur APA. "Es handelt sich dabei in erster Linie um eine präventive Maßnahme, bevor durch den angekündigten Neuschnee größere Folgeschäden drohen."

Für die aktuellen Aufträge setzte Knaus überwiegend größere Maschinen vom Typ Bell 212 und Bell 412 ein. "Die Windgeschwindigkeiten unter dem Rotor erreichen hier bis 90 km/h. Wir haben auch eine noch größere Superpuma, mit der Windgeschwindigkeiten bis zu 120 km/h erzielt werden." Kalter Schnee lasse sich dabei recht gut und schnell verwehen, bei nassem oder stark windgepresstem Schnee sei der Zeitaufwand größer.

Die Hubschrauber würden bei den Einsätzen etwa zehn Meter über den Baumwipfeln schweben. Eine Aufgabe, die erfahrenen Piloten vorbehalten sei. "Man muss aufpassen, weil geknickte Bäume zurückschlagen können oder etwas in die Höhe schleudern könnten. Und wenn es windig ist, befindet sich der Downwash auch nicht mehr direkt unter dem Hubschrauber, sondern wird versetzt", erklärte Knaus. Er rechnete am Dienstag mit weiteren Einsätzen diese Woche. "Für Freitag sind bereits sehr viele Hubschrauber gebucht, weil hier mit gutem Wetter gerechnet wird."

Auch die ÖBB griffen am Montag auf den Salzburger Hubschrauberunternehmer zurück.

Niederösterreich: Eindringliche Warnung der Bergrettung

Der Landesleiter der Bergrettung Niederösterreich/Wien, Matthias Cernusca, der auch Vizepräsident der Bergrettung Österreich ist, hat im Zusammenhang mit der angespannten Lawinensituation am Dienstag eindringlich gewarnt. Unternehmungen im alpinen Gelände sollten generell vermieden werden, teilte er mit.

"In Niederösterreichs Bergen herrscht derzeit Lawinenwarnstufe 4", erinnerte Cernusca. Gleichzeitig verwies er darauf, dass in den kommenden Tagen sogar "mit der Anhebung auf die höchste Gefahrenstufe 5 zu rechnen" sei. Wenn überhaupt, sollten somit Unternehmungen im alpinen Gelände nur dort durchgeführt werden, "wo dies anhand der Gefahrenstufe vertretbar ist". Unerfahrene Sportler sollten sich keinesfalls außerhalb des gesicherten Pistenraumes bewegen.

Cernusca wies auch darauf hin, dass es aufgrund der Gefahrensituation "für die Rettungskräfte äußert schwierig" sei, "im Notfall aktiv eingreifen zu können". Der Selbstschutz der Helfer stehe im Vordergrund. "Auch wir Bergretter sind der Lawinengefahr ausgesetzt und müssen Rettungsaktionen unterbrechen bzw. abbrechen, wenn das Risiko für uns nicht mehr vertretbar ist."

Tirol: Keine Warnstufe fünf

In Tirol dürfte in dieser Woche trotz anhaltender Schneefälle die höchste Lawinenwarnstufe, also Stufe 5, nicht ausgerufen werden müssen. Die Gefahrenstufe werde bis Ende der Woche voraussichtlich auf Stufe 4 bleiben, teilte der Lawinenwarndienst am Dienstag mit. Positiv sei, dass der Schneedeckenaufbau in Summe relativ stabil ist, hieß es.

"Daher ist es auch derzeit recht unwahrscheinlich, dass außergewöhnlich große Schneemassen in Bewegung geraten", meinte Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol nach einer Stabssitzung von Experten der Landeswarnzentrale, des Lawinenwarndienstes sowie der Leitstelle Tirol im Landhaus. Die derzeitigen Wettermodelle würden zudem davon ausgehen, dass sich am Freitag und Samstag eine vorübergehende Wetterberuhigung einstellt.

Vom Gebiet Silvretta, Arlberg, Außerfern, Nordalpen bis zu den Kitzbüheler Alpen könne bis Donnerstagfrüh bis zu ein Meter Schnee fallen, und das gepaart mit stürmischem Wind. Von Skitouren oder sonstigen Freizeitaktivitäten abseits der gesicherten Pisten oder Wege wurde dringend abgeraten. Auch vor Aktivitäten im Wald wurde wiederholt und eindringlich gewarnt, da jederzeit Äste aufgrund der Schneemassen herabstürzen können.

Salzburg: Elf Urlauber aus Almhütte gerettet

Bei St. Koloman (Tennengau) hat die Bergrettung am Montagabend elf Urlauber aus einer eingeschneiten Almhütte befreit. Die Gruppe aus München hatte die Polizei gerufen, weil sie seit Tagen keinen Strom mehr hatte und die Vorräte langsam zu Ende gingen. Der Bürgermeister der Gemeinde sorgte dann dafür, dass die gesperrte Zufahrtsstraße in den Tauglboden geräumt wurde und alarmierte die Bergrettung.

Zehn Helfer stiegen noch am Nachmittag zur Alm auf. Der Weg dorthin sei aber wegen der starken Verwehungen und der einbrechenden Dunkelheit gar nicht so leicht zu finden gewesen, sagte Christian Schartner von der Bergrettung Hallein zur APA. Zudem bestand große Gefahr, dass Bäume unter der Schneelast knicken. "Da hätten oft schon leichte Windstöße gereicht." Zahlreiche große umgestürzte Bäume versperrten bereits den Zustiegsweg.

Nach rund einer Stunde erreichten die Helfer die Hütte und statteten die Urlauber mit Lawinenverschüttetensuchgeräten und Stirnlampen aus. "Wir haben die Münchner dann in Gruppen hinunter begleitet, damit nicht gleichzeitig zu viele Leute im Gelände sind", sagte Schartner. Die elf Touristen waren zwar mit Schneeschuhen und Tourenskiern ausgestattet, sie hätten aber beim Abstieg im tiefen Schnee gehörig zu kämpfen gehabt. In der Zwischenzeit hatte die Reservemannschaft der Bergrettung bereits die Autos der Urlauber ausgeschaufelt, damit sich diese rasch auf den Heimweg machen konnten.

>>>Für Ausnahmesituationen: Diesen Vorrat sollte man daheim haben

Salzburg: Alle Gemeinden derzeit erreichbar

Seit Dienstagfrüh waren - zumindest vorläufig - wieder alle Salzburger Gemeinden erreichbar. Die Katschbergstraße (B99) zwischen Untertauern und Obertauern war seit 8.00 Uhr für Fahrzeuge mit Schneeketten oder Allradantrieb für den Verkehr geöffnet, die Verbindung sollte aber spätestens um 16.30 Uhr wieder gesperrt werden. Auch Weißbach bei Lofer war nicht mehr von der Außenwelt abgeschnitten.

Der Ort war zumindest von Saalfelden aus erreichbar. "Wie lange, wissen wir aber nicht", sagte Bürgermeister Josef Michael Hohenwarter (ÖVP) zur APA. Zudem bleibe die Pinzgauer Straße (B311) Richtung St. Martin bei Lofer wegen Lawinengefahr weiterhin zu.

Unterdessen wurde am Dienstagvormittag auch die Sperre der Felbertauernstraße im Pinzgau wieder aufgehoben. Ansonsten blieben aber zahlreiche Verbindungen im ganzen Bundesland weiter zu. Die Behörden rieten, sich vor Fahrtantritt etwa bei den Automobilklubs über die aktuellen Sperren zu informieren.

Salzburg: Schulen bleiben geschlossen

Wegen der Wetterverhältnisse bleiben am Dienstag und am Mittwoch die Schulen und Kindergärten in mehreren Salzburger Gemeindengeschlossen. Auch eine gefahrlose Anreise in das Werkschulheim Felbertal bei Ebenau und das Internat der Schule ist nach den Weihnachtsferien noch nicht möglich. Die Einrichtung bleibt darum zumindest bis zu einer Neubeurteilung der Lage die nächsten zwei Tage geschlossen.

Neben dem Werkschulheim sind Einrichtungen in Faistenau, Hof und Hintersee (Flachgau) betroffen, in St. Koloman (Tennengau) bleibt die Schule mindestens bis Dienstagabend zu. Weil kurzfristigeStraßensperren nicht ausgeschlossen sind, rät die Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung den Bewohnern der Gemeinde Hintersee, die kommenden Tage nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Es sei nicht absehbar, ob die letzte offene Verbindung in den Ort offen bleiben kann.

Salzburg: Bundesheer im Assistenzeinsatz

Das Bundesheer ist am Dienstag erstmals auch im Bundesland Salzburg zu zwei Assistenzeinsätzen gerufen worden. In Dienten am Hochkönig (Pinzgau) schaufelten mehr als 40 Mann den Schnee von Schule, Kindergarten und Gemeindeamt, um die Gefahr von Einstürzen zu verringern. Am Vormittag begannen dann 40 bis 50 Soldaten in Hintersee (Flachgau), die gesperrte Landesstraße von Baumbruch zu befreien.

"Zudem haben die Bezirkshauptmannschaften von Zell am See und St. Johann im Pongau Hubschrauber-Unterstützung für Erkundungsflüge und eventuelle Lawinensprengungen angefordert", sagte ein Sprecher des Militärkommandos Salzburg zur APA. Ein Einsatz hänge aber davon ob, ob das Wetter überhaupt Flüge zulasse.

Geplant sei überdies, dass in den nächsten Tagen ein Blackhawk-Hubschrauber in Salzburg stationiert wird, um rasch für weiter Assistenzeinsätze zur Verfügung stehen zu können

Salzburg: Schneeschuhwanderer tot geborgen 

Zwei seit Samstag in Abtenau im Tennengau vermisste Schneeschuhwanderer sind am Montagnachmittag von Bergrettern im Gebiet der Schindlmaisalm nur noch tot aufgefunden worden. Es handelt sich um einen 28-jährigen Mann und seine 23-jährige Partnerin aus dem Tennengau. Die beiden Jäger waren von einer Staublawine erfasst und verschüttet worden.

Salzburg: 500 Kunden ohne Strom

In Salzburg waren am späten Montagnachmittag noch etwas mehr als 500 Haushalte ohne Strom. Die betroffenen Bewohner müssen dabei möglicherweise noch länger auf Hilfe warten. Denn in Gebieten, wo wegen der hohen Lawinengefahr Straßen gesperrt wurden oder betroffene Leitungsabschnitte nicht erreichbar sind, können auch die Techniker des Netzbetreibers keine Schäden reparieren.

Aufgrund der angespannten Situation und des erneuten Schneefalls waren den ganzen Montag über 200 Fachkräfte für Technik und Montage im Einsatz gestanden, sagte Daniela Kinz, Sprecherin der Salzburg AG. Die Mitarbeiter befreiten etwa Leitungen von umgefallenen Bäumen oder schlossen Trafostationen wieder an das Stromnetz an.

Oberösterreich: Stromausfälle und Straßensperren

Mit den erneuten Schneefällen ist es auch am Dienstag wieder zu Stromausfällen im Mühlviertel in Oberösterreich gekommen. Ebenso blieben zahlreiche Straßen und Pässe aufgrund der drohenden Lawinengefahr oder umgestürzter Bäume gesperrt. Eine Entschärfung der Situation war laut Wetterprognosen nicht in Sicht.

"Die Situation bleibt angespannt, der Schwerpunkt hat sich vom unteren Mühlviertel etwas nach Norden verschoben", hieß es vom Stromversorger Linz AG am Dienstag. Um 7.00 Uhr seien 1.600 Kunden ohne Strom gewesen, bis 8.30 Uhr nur mehr 27. Man arbeite mit Hochdruck, um die Stromversorgung wiederherzustellen, 50 Leute seien in dem Gebiet unterwegs. Derzeit sei vor allem der Bezirk Freistadt mit Windhaag, Sandl, Rainbach betroffen. "Wir sind in maximaler Bereitschaft, es herrscht viel Bewegung."

Wegen drohender Lawinen waren etliche Verkehrsverbindungen, auch zwischen den Bundesländern Oberösterreich und Steiermark, bis auf weiteres gesperrt. Nicht zu befahren waren am Dienstag der Pötschenpass sowie die Salzkammergut Straße (B145) zwischen Ebensee und Bad Ischl, die Pyhrnpass Straße (B138) zwischen Spital am Pyhrn und Liezen, die Straße zwischen Unterlaussa und Hengstpass, der Koppenpass zwischen Bad Aussee und Obertraun, der Hengstpass zwischen Windischgarsten und Altenmarkt sowie die Großalm Landesstraße (L544) zwischen Altmünster und Steinbach am Attersee.

Gefahr durch Schneebruch drohte auf Straßen im ganzen Land, ebenso waren viele Verbindungen wegen umgestürzter Bäume oder Aufräumarbeiten nach Unfällen nicht passierbar. Betroffen waren unter anderem die Hausruck Straße zwischen Ampflwang und Eberschwang im Innviertel, im Mühlviertel die Naarntal Landesstraße (L572) zwischen Bad Zell und Perg, die Rechbergstraße (L1426) vom Naarntal nach Rechberg sowie die Maria Bründl Straße (L1478) zwischen Gutau und St. Oswald (Bezirk Freistadt). Auf der Theninger Straße (B133) zwischen Straßham und Kirchberg-Thening (Bezirk Linz-Land) blieben zwei Lkw auf der glatten Fahrbahn hängen.

Tirol: Verbauungen haben laut Experten genug Kapazität

Tirol ist laut den Experten des Landes auf die derzeit außergewöhnliche Wetter- und Schneesituation sehr gut vorbereitet. "Unsere Lawinenverbauungen haben genug Aufnahmekapazität, um mit den derzeitigen Schneemengen fertig zu werden", zeigte sich der Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung, Gebhard Walter, am Montag in einer Aussendung zuversichtlich.

"Diese Erfahrungen haben wir unter anderem auch bereits letztes Jahr gemacht, als die Verbauungen bei ähnlicher Schneesituation den Siedlungsraum hervorragenden Schutz geboten haben", so Walter nach einer Lagebesprechung am Nachmittag. Zudem sei in den vergangenen Stunden beim Nachlassen der Schneefälle bei wärmeren Temperaturen eine Setzung der Schneedecke zu beobachten gewesen. Auch dies trage zur Entspannung der Situation bei, da neue Schneemengen dann wieder mehr Platz in den Verbauungen haben, erklärte Walter.

+++Erneut wurde eindringlich vor Skitouren und sonstigen Freizeitaktivitäten abseits der gesicherten Pisten und Wege gewarnt+++

Auch behördliche Sperren von Infrastruktur, Wander- und Spazierwegen seien unbedingt einzuhalten, teilte das Land mit. Vor nicht unbedingt notwendigen Autofahrten wurde ebenfalls abgeraten.

Die Lawinengefahr in Tirol blieb auch am Dienstag weiterhin groß. Oberhalb der Waldgrenze herrschte "Stufe 4" der fünfteiligen Skala. Mit Neuschnee und starkem Wind würden Anzahl und Größe der Gefahrenstellen im Tagesverlauf noch zunehmen, teilte der Lawinenwarndienst mit. Gleitschneelawinen können zu jeder Tages-und Nachtzeit abgehen.

Frische Triebschneeansammlungen können an vielen Stellen schon mit geringer Belastung ausgelöst werden. Gefahrenstellen für trockene Lawinen lagen an allen Expositionen oberhalb der Waldgrenze. Zudem seien die Gefahrenstellen zahlreich und bei der schlechten Sicht kaum zu erkennen, so die Experten. Vor allem in Kammlagen, Rinnen und Mulden seien mittlere und vereinzelt auch große spontane Lawinen möglich.

Mit den Schneefällen steige die Auslösebereitschaft von spontanen trockenen Lawinen noch an. Auch unterhalb von rund 2.400 Metern seien mittlerweile mittlere und vereinzelt große Gleitschneelawinen zu erwarten, vor allem an steilen Grashängen und an Sonnenhängen. Touren und Variantenfahrten würden sehr viel Erfahrung und große Zurückhaltung erfordern, warnten die Experten.

Das Video zeigt, wie beachtlich die Schneemengen etwa in Tirol sind:

Tirol: Lawine verlegte Gemeindestraße im Zillertal 

Eine Lawine hat Montagabend eine Gemeindestraße in Finkenberg im Tiroler Zillertal auf einer Länge von rund 100 Metern verlegt. Dies berichtete der ORF Tirol. Anschließend wurde ein Suchaktion nach möglichen Vermissten gestartet. Nach rund zwei Stunden konnte jedoch Entwarnung gegeben werden.

Die Straße sollte auf unbestimmte Zeit gesperrt bleiben, hieß es. Es gibt einen Ersatzweg, der etwa für medizinische Notfälle geöffnet wird. Von der Sperre sollen rund 80 Personen, darunter auch Touristen, betroffen sein.

Tirol: Däne aus alpiner Notlage geborgen

Ein 39-jähriger Snowboarder hat am Montagabend in Westendorf (Bezirk Kitzbühel) unter großer Lawinengefahr aus einer alpinen Notlage geborgen werden müssen. Nach einer ersten erfolglosen Suche durch die Pistenrettung und Bergbahnangestellte musste die Bergrettung alarmierten werden, die den Dänen schließlich bergen und ins Tal bringen konnte, teilte die Polizei mit.

Trotz Lawinenwarnstufe 4 und somit großer Lawinengefahr suchten die Einsatzkräfte im äußerst steilen und unwegsamen Gelände mehrere Gräben ab, berichtete die Exekutive. Gegen 22.15 Uhr konnten drei Mitglieder der Bergrettung den Dänen schließlich finden. Der 39-Jährige war bereits leicht unterkühlt, aber unverletzt. Aufgrund des steilen Geländes war eine Bergung des Snowboarders in Richtung Tal nicht möglich. Deshalb mussten die Bergretter den Mann mit Schneeschuhen rund 100 Höhenmeter bergwärts über den sogenannten Wasserfallweg bringen.

Steiermark: Sanitätsversorgung sicher

In den obersteirischen Gesundheitszentren von Eisenerz und Mariazell sah man von ärztlicher Seite keine Probleme in der medizinischen Versorgung, wie eine APA-Anfrage am Dienstag ergab. Vonseiten der Landtagsopposition war kritisiert worden, dass nach der Auflösung der Spitäler in den Orten mit der Einrichtung von Gesundheitszentren die Versorgung bei extremen Schneelagen nicht gewährleistet sei.

Patrick Killmaier vom Gesundheitszentrum Mariazell (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) sagte, man finde derzeit mit dem Regelpersonal das Auslangen, das seien zwei Ärzte und drei bis vier Krankenpflegekräfte. "Bis auf einen Kollegen sind wir auch alle Notfallmediziner", sagte Killmaier. Man habe Röntgen, Akutlabor, Überwachungsbetten und einen Raum für kleinere chirurgische Eingriffe. Die Erreichbarkeit des Ortes in den vergangenen Tagen sei gegeben gewesen. Er selbst wohne im niederösterreichischen Türnitz (Bezirk Lilienfeld), habe aber auch eine kleine Wohnung in Mariazell. Zudem sei man im Mariazeller Land an extreme Schneelagen gewöhnt, wie etwa in den Wintern 1986 und 2006, als man wirklich abgeschnitten gewesen sei. Die örtliche Apotheke habe zudem ihren Vorrat an wichtigen Arzneien aufgestockt.

Das Aufkommen an Unfällen sei nicht höher gewesen, da seit Samstag kaum mehr Skiurlauber in Mariazell gewesen seien, sagte Killmaier. Am Samstag und Sonntag habe man je rund 20 kleinere Verletzungen behandelt, wegen Stürzen auf der Straße oder beim Schneeschaufeln. Am Wochenende habe man eine 24-Stunden-Bereitschaft eingerichtet, die erste übernahm gleich er selbst. Der Erfahrung nach reiche ein Arzt. Auch das Krankenpflegepersonal sei in Bereitschaft gewesen, falls man einen Akutpatienten über Nacht hätte beobachten müssen. Killmaier lobte in diesem Zusammenhang die Spitalsreform der rotschwarzen Landesregierung. Seiner Erfahrung nach habe es sich bewährt, in kleineren Strukturen die Erstbehandlung durchzuführen, und gegebenenfalls Patienten in Schwerpunktspitäler weiterzuleiten. "Wir dürfen nicht vergessen, alle medizinischen Strukturen müssen ja mit Ärzten besetzt werden, und bei der Zahl der zur Verfügung stehenden Mediziner haben wir Mangelerscheinungen."

>>>Großeinsatz am Präbichl: 110 Menschen wurden erfolgreich evakuiert

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hat für Dienstag, 14.00 Uhr, den Landeskoordinationsausschuss in Graz einberufen. Dabei werden die Einsatzkräfte die Landesregierung über die aktuelle Lage in der Obersteiermark informieren. Notwendig sei das aufgrund der schlechten Wetterprognosen geworden, hieß es Montagnachmittag. Die Landesregierung will darüber beraten, wie man die Einsatzkräfte bestmöglich weiter unterstützen kann.

In den nördlichen Landesteilen der Steiermark hat Dienstagfrüh weiterhin erhebliche bis große Lawinengefahr geherrscht, wie der Warndienst mitteilte. Für die Gebirgsgruppen in der Weststeiermark, dem Grazer Bergland und der oberen Oststeiermark wurde erhebliche Schneebrettgefahr prognostiziert. Die Schneemengen belasteten auch Hausdächer, Feuerwehren begannen verbreitet diese abzuschaufeln.

Laut Lawinenwarndienst können sich mittlerweile selbst in tiefen Lagen Gleitschneelawinen entladen. Böschungsrutsche aus den steilen Grashängen können auch während des Tages nicht ausgeschlossen werden. Die Behörden rieten eindringlich von Touren im freien Gelände und abseits der Pisten ab. Weiterhin starker Wind verfrachtete große Schneemengen und blockierte durch Verwehungen immer wieder Straßen.

Die Straßensituation stellte sich unverändert dar, die Sperren der vergangene Tage dürften noch weitere Tage aufrechterhalten werden, da mehr Schnee, begleitet von Wind angesagt war. Gesperrt war weiterhin die wichtige Verbindung Ennstal Bundesstraße (B320) zwischen Trautenfels und Espang, ein Ausweichen über Landesstraßen war für Pkw möglich, Lkw mussten das Gebiet großräumig umfahren. In Wildalpen waren die Straßen nach Hinterwildalpen und Rothwald gesperrt, ebenso die Hochschwabstraße nach Weichselboden. In Schladming wurden die Straßen ins Ober- und Untertal gesperrt. Weiters nicht passierbar war die Straße zwischen Ober- und Unterlaussa in St. Gallen, der Koppenpass zwischen Bad Aussee und Obertraun (Oberösterreich) sowie die Pyhrnpass-Straße von Liezen nach Kirchbach (OÖ) im Bereich der Passhöhe. Nicht passierbar waren auch die Verbindungen von Ramsau nach Salzburg.

Die bereits in den vergangenen Tagen verfügten Straßensperren, etwa jene ins Sölktal, blieben aufrecht. Die Straße auf die Planneralm war dicht, ebenso jene über den Triebenpass zwischen Trieben und St. Johann am Tauern (Bezirk Murtal). Der Präbichl zwischen Vordernberg und Eisenerz war nicht passierbar. Nicht befahrbar war die Straße über das Niederalpl zwischen Mürzsteg und Wegscheid, weiters die Gemeindestraße von Pusterwald im Bezirk Murtal in den Scharnitzgraben und nach Hinterwinkel. Rund 2.000 Menschen - Einheimische wie Touristen - waren in über einem Dutzend Ortschaften abgeschnitten.

Zum steirischen Liveticker geht es hier!

Niederösterreich: Lawinengefahr weiter gestiegen

Die Lawinengefahr in Niederösterreich ist weiter angestiegen. Neben den Ybbstaler Alpen galt am Dienstag auch in der Rax-Schneeberggruppe die zweithöchste Warnstufe 4. In den Türnitzer und Gutensteiner Alpen sowie im Semmering-Wechselgebiet wurde die Gefahr nach Angaben des Lawinenwarndienstes mit erheblich (Stufe 3) bewertet. Es wird von einer Verschärfung ausgegangen.

"Weiterer Neuschnee sorgt für eine steigende Schneelast, womit spontane Entladungen in Form von trockenen Schneebrett- und Lockerschneelawinen aus den Hochlagen zu erwarten sind", wurde im Lagebericht betont. "Zudem sind mit etwas ansteigenden Temperaturen und mit dem Regen auch Nass- und Gleitschneeentladungen in tieferen und mittleren Lagen möglich. Entlang steiler Wald- und Wiesenbereiche können durchaus auch Straßenbereiche betroffen sein." Im Tourenbereich sei die Situation "überaus heikel, mit Sturm und Neuschnee finden sich in sämtlichen Expositionen frische Triebschneepakete, selbst bis in bewaldete Bereiche herab".

Tendenz, so der Warndienst: "Die Lawinensituation spitzt sich mit weiteren intensiven Neuschneemengen (speziell in den Ybbstaler Alpen) und anhaltendem Sturm weiter zu!"

Niederösterreich: Hunderte Haushalte ohne Strom 

Im südlichen Niederösterreich ist am Dienstag in knapp 300 Haushalten der Strom ausgefallen. Die EVN war gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz, um defekte Trafostationen vorübergehend mit Notstromaggregaten zu ersetzen, sagte EVN-Sprecher Stefan Zach. Betroffen waren die Bezirke Lilienfeld und Scheibbs. "Über Nacht ist es immer wieder zu kleineren Stromausfällen gekommen."

Von den rund 300 am Dienstagvormittag betroffenen Haushalten lagen an die 200 in der Region um Annaberg und Gscheid (Bezirk Lilienfeld), der Rest um den Grubberg in Gaming (Bezirk Scheibbs). Bis Mittag sollten die Haushalte wieder Strom haben, hieß es von der EVN. Die Reparaturarbeiten gestalteten sich schwierig. Zum Teil mussten Skidoos eingesetzt werden, um das Material zu den betroffenen Stellen zu bringen.

"Ein Problem ist der Schneedruck, der Bäume umknickt und Äste abreißt, die auf Stromleitungen fallen", schilderte der EVN-Sprecher. Auch der Wind sorgte für Probleme.

Von den nächtlichen Stromausfällen waren vor allem Streusiedlungen betroffen, der Schwerpunkt lag im südlichen Niederösterreich. In den meisten Fällen konnte die Versorgung durch Umschaltungen rasch wieder hergestellt werden, sagte Zach.

Niederösterreich: Heer unterstützt Suche nach Tourengehern 

Bei der Suche nach zwei seit Samstag bei Hohenberg (Bezirk Lilienfeld) vermissten Tourengehern wird es zu einem Assistenzeinsatz des Bundesheeres kommen. Zuvor müsse wegen der bestehenden großen Lawinengefahr jedoch gründlich beurteilt werden, "ob wir in den Einsatzraum vordringen können", sagte Michael Hochgerner von der Alpinpolizei am Dienstag auf Anfrage.

Die Suche werde frühestens am Mittwoch fortgesetzt. Am Dienstag habe eine umfassende Einsatzbesprechung stattgefunden, zudem sei ein Erkundungstrupp ausgeschickt worden, sagte Hochgerner. Einmal mehr betonte er: "Wir wollen auf keinen Fall die Einsatzmannschaften gefährden."

Die beiden Tourengeher aus dem Bezirk Krems waren am Samstagabend abgängig gemeldet worden. Bei den Vermissten handelt es sich nach Angaben der Alpinpolizei um im Gelände versierte Wintersportler.

Niederösterreich: Heer zur Unterstützung am Hochkar

Aufgrund der großen Schneemengen am niederösterreichischen Hochkar hat die Gemeinde Göstling (Bezirk Scheibbs) das Bundesheer um Hilfe gebeten. "Wir haben grünes Licht erhalten, dass wir Unterstützung vom Bundesheer bekommen", berichtete Bürgermeister Friedrich Fahrnberger (ÖVP) am Dienstag. Die Hochkar Alpenstraße bleibt bis auf Weiteres gesperrt, das Skigebiet wurde am Montag evakuiert.

"Wir räumen die Straße auf einer Strecke von drei Kilometern bis zur ersten Gefahrenstelle, ab da ist gesperrt", sagte Fahrnberger nach einer Lagebesprechung am Dienstag zur APA. Entlang der Straße bis zum Hochkar müssen Lawinen gesprengt werden. "Dafür brauchen wir aber Erkundungsflüge, die derzeit nicht möglich sind", berichtete der Bürgermeister. Insgesamt gebe es auf der Straße bis zum Hochkar drei Gefahrenstellen.

Das Bundesheer wurde angefordert, um Wohnobjekte freizuschaufeln. Damit das möglich ist, müsse allerdings vorher die Straße freigeräumt werden, sagte Fahrnberger. Die Lawinenkommission werde täglich tagen, kündigte er an. Weiters müssen, sobald es die Lage zulässt, die Liftanlagen mithilfe von Freiwilligen von Schnee befreit werden. "Wir versuchen, den Skibetrieb ab Montag wiederherzustellen", so der Bürgermeister.

Vorarlberg: Lawinenwarnstufe 5 möglich

Sollten die für Vorarlberg prognostizierten heftigen Schneefälle ab dem Dienstagnachmittag eintreffen, könnte auch in Österreichs westlichstem Bundesland die höchste Lawinenwarnstufe ausgegeben werden. Das sagten LH Markus Wallner und Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) am Dienstag im Anschluss an die Regierungssitzung, die sich auch mit der aktuellen Wetterlage beschäftigte.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat auch für Vorarlberg die höchste Schneewarnstufe ausgegeben. Bis Donnerstag werden bis zu einem Meter Neuschnee in den Bergen erwartet. Laut Gantner könnte bereits am Dienstag die Warnstufe erneut auf groß und damit Stufe 4 der fünfteiligen Gefahrenskala angehoben werden. "Aufgrund der Wetterdaten gehen wir von größeren Schneemengen und einer höheren Lawinengefahr aus. Die Situation wird sich erheblich verschärfen", sagte Wallner und appellierte noch einmal an Bevölkerung und Winterurlauber, nicht in den freien Skiraum zu gehen. "Wir können natürlich niemandem die Eigenverantwortung abnehmen. Jeder muss aber wissen, das Risiko ist sehr, sehr groß", stellte der Regierungschef fest.

Gemeinsam mit Exekutive, Bundesheer und sonstigen Einsatzkräften wie Bergrettung, Feuerwehr und Rettung habe man "volle Einsatzfähigkeit aller Kräfte gewährleistet", betonten beide Regierungsmitglieder eine sehr gute Vorbereitung auf die prognostizierten Schneemengen, die vor allem den hinteren Bregenzerwald, das Arlberg- und Silvrettagebiet treffen dürften. Der speziell geschulte Lawineneinsatzzug des Bundesheeres stehe in voller Stärke mit 40 bis 50 Mann in Bereitschaft, außerdem könne man jederzeit auf 180 Grundwehrdiener und 160 Polizeischüler zurückgreifen.

Der als Präventivmaßnahme vom Land angeforderte Bundesheer-Transporthubschrauber habe wegen des schlechten Wetters in Salzburg wieder umdrehen müssen, berichtete Militärkommandant Ernst Konzett. "Sobald sich irgendeine Lücke in den Wolken auftut, wird diese genützt", versicherte er. Auch die Polizei habe sich auf die Wetterlage eingestellt, berichtete Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher. In Talschaften, die von der Außenwelt abgeschnitten werden könnten und keine Polizeidienststelle haben, habe man Polizisten und Alpinisten stationiert.

Vorarlberg: Skifahrer verbrachte Nacht im Freien

Ein Skifahrer hat die Nacht von Sonntag auf Montag im Freien verbracht. Der Mann war im Skigebiet Laterns-Gapfohl von einer gesperrten Skiroute abgekommen, in ein Bachbett eingebrochen und von einem Schneebrett verschüttet worden, wie der ORF Vorarlberg berichtet. Er befreite sich, versuchte noch zu einer Hütte aufzusteigen wurde jedoch von der einbrechenden Nacht und den Schneemassen daran gehindert, weiter zu gehen. Daraufhin verbrachte der 45-Jährige die Nacht in einem Notlager aus Tannenästen. Montagfrüh stieg der schon entkräftete Mann weiter auf und traf auf einen Tourengeher, der einen Notruf absetzte. Der 45-Jährige hatte selber kein Mobiltelefon dabei gehabt.

Bundesheer plant Hubschrauberverlegungen in den Westen

Das Bundesheer hielt angesichts der Lawinen- und Schneesituation etliche Hubschrauber zur Unterstützung der zivilen Behörden in Bereitschaft. In Hörsching (OÖ) standen zwei AB-212 bereit, in Langenlebarn (NÖ) zwei S-70 Blackhawk plus zwei OH-58 Kiowa und in Aigen im Ennstal drei Alouette III. Am Hubschrauberstützpunkt in Vomp in Tirol stand ebenfalls eine Alouette III zur Verfügung.

Weitere Verlegungen in den Westen des Bundesgebietes waren geplant, wenn das Wetter Flüge zulasse, sagte Oberst Michael Bauer vom Verteidigungsministerium am Dienstag zur APA. So sollen eine AB-212 und eine Blackhawk zusätzlich in Vomp stationiert werden. In Salzburg-Stadt sollten dann eine S-70 und zwei OH-58 landen, in Saalfelden beim Gebirgskampfzentrum eine weitere AB-212.

In Aigen bei der Mehrzweckhubschrauberstaffel war eine von den drei Alouette III-Maschinen mit Notarzt-Version bzw. mit SAR-Ausstattung (Search and Rescue) im Einsatz. Laut Bauer gab es von den Behörden in den Bundesländern zahlreiche Anforderungen zu Erkundungs- und Versorgungsflügen, die durch das schlechte Wetter noch nicht abgearbeitet werden konnten.

Wie geht es mit dem Wetter weiter?

Zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) die höchste Warnstufe ausgegeben (rote Warnung).

„Von Dienstag bis Donnerstag sind an der Nordseite der Alpen verbreitet 20 bis 60 Zentimeter Neuschnee zu erwarten, auf den Bergen auch mehr als 100 Zentimeter", sagt ZAMG-Meteorologe Alexander Ohms, „das gilt vor allem für Vorarlberg, Nordtirol, Salzburg, die nördliche Obersteiermark, die Oberösterreichischen Voralpen und das Mostviertel. Außerdem weht zeitweise kräftiger, auf den Bergen teils auch stürmischer, Wind aus West bis Nordwest."


Bereits in den letzten Tagen sind an der Nordseite der Alpen größtenteils zwischen 50 und 150 Zentimeter Neuschnee zusammengekommen, im Hochgebirge stellenweise auch etwas mehr. Die großen Neuschneemengen der kommenden Tage werden die Situation weiter verschärfen. Zum einen steigt die Lawinengefahr, zum anderen können durch Schneelast und Wind Bäume umstürzen. Dadurch sind weitere Sperren von Straßen und Bahnverbindungen möglich sowie Probleme in der Stromversorgung. In den Regionen mit viel Neuschnee steigt in den nächsten Tagen auch die Schneelast auf Gebäuden.


Da die Schneefronten sehr kurz hintereinander Österreich erreichen, sind nur eingeschränkt Hubschrauberflüge zur Sprengung von Lawinenhängen und zur Versorgung abgeschnittener Regionen möglich. Vorerst ist kein Ende der aktuellen Wetterlage in Sicht. Von Nordwesten her strömt immer wieder feucht Luft zu den Alpen, staut sich hier und bringt große Schneemengen. Nach einer kurzen Beruhigung am Freitag und Samstag dürfte am Sonntag die nächste Schneefront die Alpennordseite erreichen.

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