Bei Gewerbeverhandlungen, etwa für einen Escape Room, ist in Wien für den Brandschutzbereich nicht automatisch ein Sachverständiger der Feuerwehr dabei. "Diese werden nur beigezogen, wenn von den Bestimmungen abgewichen wird", sagte Lukas Schauer, Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr.
Prinzipiell sind die Magistratischen Bezirksämter bzw. die MA36 (Technische Gewerbeangelegenheiten, behördliche Elektro- und Gasangelegenheiten, Feuerpolizei und Veranstaltungswesen) zuständig, ob dem Unternehmen eine Genehmigung erteilt wird. Gibt es dabei Probleme und können die gesetzlichen Vorschriften nicht ohne weiteres eingehalten werden, kommt die Feuerwehr ins Spiel.
Ein Beispiel dafür ist etwa der Fluchtweg, für die es eine vorgeschriebene Länge von maximal 40 Metern gibt, nach denen man im Freien (ein Innenhof reicht dafür nicht; Anm.) oder einem sicheren Bereich, etwa ein druckbelüftetes Stiegenhaus, sein muss. Ist dies nicht möglich und macht der Betreiber eben geltend, dass die Personen im Notfall auch über einen zweiten Fluchtweg, z.B. eine Drehleiter, in Sicherheit gebracht werden könnten, beantwortet die Feuerwehr, ob dies tatsächlich möglich ist. Die tatsächliche Entscheidung wird allerdings von der Behörde getroffen.
Weitere Auflagen gibt es laut Schauer abweichend je nach Nutzung und Gebäudegröße etwa bezüglich Feuerlöscher, die pro Quadratmeter vorgeschrieben sind. Möglich sind auch ortsfeste Löschleitungen, Sprinkleranlagen, Rauch- und Feuermelder.
Was die Escape Rooms betrifft, die sich auch in Wien zunehmender Beliebtheit erfreuen, folgen diese alle dem selben Prinzip: Eine Gruppe entscheidet sich für ein Szenario und wird nach einführenden Erklärungen in einem Raum eingeschlossen. Dort haben sie eine bestimmte Zeit, um verschiedene Rätsel zu lösen, um innerhalb der vorgegebenen Zeit zu "entkommen". Die Erfolgsquote liegt bei den Adventurerooms Wien je nach "Story" bei 40 bzw. 60 Prozent. Wie eine Mitarbeiterin berichtete, werden die Gäste dabei per Video echtzeitüberwacht - und bekommen dabei auch den einen oder anderen Tipp. Bis dato hätte man aber noch nie wegen eines Notfalls abbrechen müssen.