Der Mutter-Kind-Pass soll ab dem kommenden Jahr erneuert werden. Ziel ist eine zeitgemäße Weiterentwicklung und eine Verbesserung der Vorsorge, wie Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) am Mittwoch vor dem Ministerrat ankündigte. Bringen soll dies u.a. Verbesserungen beim Augen- und Hörscreening der Kinder sowie bei der Zahn- und Mundprophylaxe von Schwangeren.
Es sei dringend notwendig, den 1974 eingeführten Mutter-Kind-Pass nach Maßgabe der internationalen Standards zu erneuern, sagte die Ressortchefin beim "Doorstep" vor der Regierungssitzung. Dazu sollen auch eine vermehrte frühzeitige psychologische Diagnostik bei Kindern sowie erweiterte Laboruntersuchungen bei Schwangeren beitragen. Auch "psychosoziale Faktoren" sollen mehr Beachtung finden. Für die Untersuchungen zuständig sein werden neben Kinderärzten auch praktische Ärzte, sagte Hartinger-Klein auf Nachfrage.
Kosten von 25 Millionen Euro
Kosten soll die Reform, die von Hartinger mittels Verordnung im kommenden Jahr umgesetzt wird, 25 Millionen Euro. Ein Ziel sei es in weiterer Folge, den Mutter-Kind-Pass auch digital anzubieten, kündigte die Ministerin an. In einem späteren Schritt soll der Mutter-Kind-Pass dann auch bis zum 18. Lebensjahr ausgeweitet werden, schrieb die "Kronen Zeitung".
Zum Thema Ärztemangel sagte die Gesundheitsministerin, dass man versuche, mittels verstärkter Anreize die in Österreich ausgebildeten Mediziner im Land zu halten. Sie verwies u.a. auf die geschaffene Möglichkeit der Anstellung von Ärzten bei Ärzten, was jungen Medizinern und vor allem Frauen den Beruf ohne den Sprung in die Selbstständigkeit ermöglichen soll. Auch werde die Kassenreform Anreize für praktische Ärzte bieten, in ländliche Regionen zu gehen, so die Ministerin.