In der Causa Pflegeheim Kirchstetten (Bezirk St. Pölten-Land) wird es Anfang November neun weitere Exhumierungen geben. Karl Wurzer von der Staatsanwaltschaft St. Pölten bestätigte auf APA-Anfrage einen entsprechenden Bericht des ORF NÖ und sagte, dass man Teilexhumierungen vornehmen werde. Die Leichen bleiben dabei in den Gräbern, entnommen werden Haare und Sekrete.

Bis ein Endergebnis der Teilexhumierungen vorliegt, wird es nach Angaben von Wurzer "länger als zwei bis drei Monate dauern". Seitens der Staatsanwaltschaft rechnet man daher erst im kommenden Jahr mit entsprechenden Resultaten.

Schon 2017 waren auf Friedhöfen in Niederösterreich und Wien zwei Leichen exhumiert wurden. Bei den Untersuchungen sei laut Gutachten ein entwässernd wirkendes Arzneimittel festgestellt worden, bestätigte die Staatsanwaltschaft im September. Untersucht worden waren die Leichen von zwei Heimbewohnerinnen, die 2015 bzw. 2016 gestorben waren. Mit den Teilexhumierungen, die im November durchgeführt werden, will man klären, ob auch an andere Heimbewohner ein solches entwässernd wirkendes Medikament verabreicht worden war, das den Todeseintritt begünstigt haben könnte.

Erhebungen in der Causa richten sich gegen fünf ehemalige Pflegekräfte des Heims. Der Fall war im Oktober 2016 angezeigt worden. Die Mitarbeiter bestritten die Vorwürfe.