Nach einem für einen Mordprozess ungewöhnlich kurzen Beweisverfahren haben sich die Geschworenen gegen 13.00 Uhr zur Beratung zurückgezogen. Die Laienrichter hatten zu entscheiden, ob der Angeklagte zum Mord an der 19-Jährigen beigetragen hat, indem er sie gefesselt und in ein Gebüsch gezerrt hatte, wo sie mit einem Hackbeil getötet wurde, oder ob er sie nur gefesselt und dadurch misshandelt hat.

Der 36-Jährige schilderte seine Rolle bei der Bande als eine untergeordnete. Er hätte zwar gewusst, dass es um Schlepperei ging, doch er habe lediglich Dolmetscherdienste geleistet. Für solche wäre er auch vor der Tat in die Wohnung in Ottakring geholt worden, obwohl seine Dienste nie benötigt wurden. Dort habe er mitbekommen, dass das Pärchen festgehalten wurde, angeblich wegen Schulden.

Während dieser zwei Tage wäre auch ihm nicht erlaubt gewesen, die Wohnung zu verlassen, er wäre in einem abgesonderten Zimmer gewesen und hätte von dem Mordplan nichts mitbekommen. Gegen 4.00 Uhr wäre er dann aufgeweckt worden und wäre mit dem weiblichen Opfer, ihr Freund war zu diesem Zeitpunkt bereits tot, und drei Bandenmitgliedern nach Leobersdorf gefahren. Während der Fahrt wäre ebenso nichts gesprochen worden wie später auf dem Rückweg.

Opfer gefesselt

Auf einem finsteren Waldweg wäre er dazu gezwungen worden, das Opfer zu fesseln, danach wäre er im Auto geblieben, während die 19-Jährige ins Freie gezerrt wurde. Er habe vermutet, dass diese durch ein paar Ohrfeigen eingeschüchtert werden sollte. "Was haben Sie sich dabei gedacht, als die dann ohne die Frau zurückgekommen sind?", wollte Richter Daniel Rechenmacher wissen. "Dass sie nach Italien oder Spanien gebracht würde." "Mitten im Finsteren, ohne dass ein anderes Auto dort war?", wunderte sich der Vorsitzende des Gerichts. Ebenso wenig habe sich der Angeklagte etwas dabei gedacht, als während der Rückfahrt ein Plastiksackerl im Donaukanal beseitigt wurde - darin befand sich die Tatwaffe. Er habe erst am nächsten Tag in der Zeitung von den Morden gelesen und sei geflüchtet.

Von allen Beteiligten an dem zweifachen Mord im Dunstkreis der chinesischen Mafia war bei der Verhandlung am Mittwoch lediglich ein Zeuge greifbar. Der Boss, der den Auftrag gegeben hatte, hat in der Untersuchungshaft im Jahr 2000 Suizid begangen, zwei konnten nicht identifiziert werden, und von den Verurteilten sind laut Staatsanwalt zwei nach ihrer mittlerweile erfolgten Freilassung untergetaucht, ein weiterer hat sich nach 16 Jahren bei einem Freigang aus dem Staub gemacht. Deren Aussagen bei Polizei bzw. vor Gericht wurden in jenen Teilen verlesen, die sich auf den Angeklagten bezogen.

Nach deren überwiegender Darstellung war der damals 18-Jährige sehr wohl in die Mordpläne eingeweiht. Und er hätte die junge Frau nicht nur gefesselt, sondern auch aus dem Auto ins Gebüsch gezerrt und festgehalten, als sie getötet wurde. Der bei der heutigen Verhandlung vernommene Besitzer des Autos, der seine Strafe für die Beteiligung am ersten Mord mittlerweile abgesessen hat, war damals in Leobersdorf nicht dabei. Allerdings widersprach er der Darstellung des Beschuldigten, nur ein kleines Rädchen in der Bande gewesen zu sein: "Er war ein enger Vertrauter des Bosses." Und der Angeklagte wäre nicht in der Wohnung abgesondert gewesen.

Nichts von Mordplänen gewusst?

Der Staatsanwalt wies in seinem Plädoyer nochmals auf die Aussagen der anderen Täter hin, die sich keineswegs an dem Angeklagten "abgeputzt" hätten. Dass er nichts von den Mordplänen gewusst hätte, sei unglaubwürdig. Alfred Boran hingegen, der den 36-Jährigen gemeinsam mit Nikolaus Rast vertrat, appellierte an die Geschworenen, nur dann einen Schuldspruch zu fällen, wenn sie von der Schuld seines Mandanten zu 100 Prozent überzeugt wären.

Nach einem für einen Mordprozess ungewöhnlich kurzen Beweisverfahren haben sich die Geschworenen gegen 13.00 Uhr zur Beratung zurückgezogen. Die Laienrichter hatten zu entscheiden, ob der Angeklagte zum Mord an der 19-Jährigen beigetragen hat, indem er sie gefesselt und in ein Gebüsch gezerrt hatte, wo sie mit einem Hackbeil getötet wurde, oder ob er sie nur gefesselt und dadurch misshandelt hat.

Der 36-Jährige schilderte seine Rolle bei der Bande als eine untergeordnete. Er hätte zwar gewusst, dass es um Schlepperei ging, doch er habe lediglich Dolmetscherdienste geleistet. Für solche wäre er auch vor der Tat in die Wohnung in Ottakring geholt worden, obwohl seine Dienste nie benötigt wurden. Dort habe er mitbekommen, dass das Pärchen festgehalten wurde, angeblich wegen Schulden.

Während dieser zwei Tage wäre auch ihm nicht erlaubt gewesen, die Wohnung zu verlassen, er wäre in einem abgesonderten Zimmer gewesen und hätte von dem Mordplan nichts mitbekommen. Gegen 4.00 Uhr wäre er dann aufgeweckt worden und wäre mit dem weiblichen Opfer, ihr Freund war zu diesem Zeitpunkt bereits tot, und drei Bandenmitgliedern nach Leobersdorf gefahren. Während der Fahrt wäre ebenso nichts gesprochen worden wie später auf dem Rückweg.

Auf einem finsteren Waldweg wäre er dazu gezwungen worden, das Opfer zu fesseln, danach wäre er im Auto geblieben, während die 19-Jährige ins Freie gezerrt wurde. Er habe vermutet, dass diese durch ein paar Ohrfeigen eingeschüchtert werden sollte. "Was haben Sie sich dabei gedacht, als die dann ohne die Frau zurückgekommen sind?", wollte Richter Daniel Rechenmacher wissen. "Dass sie nach Italien oder Spanien gebracht würde." "Mitten im Finsteren, ohne dass ein anderes Auto dort war?", wunderte sich der Vorsitzende des Gerichts. Ebenso wenig habe sich der Angeklagte etwas dabei gedacht, als während der Rückfahrt ein Plastiksackerl im Donaukanal beseitigt wurde - darin befand sich die Tatwaffe. Er habe erst am nächsten Tag in der Zeitung von den Morden gelesen und sei geflüchtet.

Von allen Beteiligten an dem zweifachen Mord im Dunstkreis der chinesischen Mafia war bei der Verhandlung am Mittwoch lediglich ein Zeuge greifbar. Der Boss, der den Auftrag gegeben hatte, hat in der Untersuchungshaft im Jahr 2000 Suizid begangen, zwei konnten nicht identifiziert werden, und von den Verurteilten sind laut Staatsanwalt zwei nach ihrer mittlerweile erfolgten Freilassung untergetaucht, ein weiterer hat sich nach 16 Jahren bei einem Freigang aus dem Staub gemacht. Deren Aussagen bei Polizei bzw. vor Gericht wurden in jenen Teilen verlesen, die sich auf den Angeklagten bezogen.

Nach deren überwiegender Darstellung war der damals 18-Jährige sehr wohl in die Mordpläne eingeweiht. Und er hätte die junge Frau nicht nur gefesselt, sondern auch aus dem Auto ins Gebüsch gezerrt und festgehalten, als sie getötet wurde. Der bei der heutigen Verhandlung vernommene Besitzer des Autos, der seine Strafe für die Beteiligung am ersten Mord mittlerweile abgesessen hat, war damals in Leobersdorf nicht dabei. Allerdings widersprach er der Darstellung des Beschuldigten, nur ein kleines Rädchen in der Bande gewesen zu sein: "Er war ein enger Vertrauter des Bosses." Und der Angeklagte wäre nicht in der Wohnung abgesondert gewesen.

Der Staatsanwalt wies in seinem Plädoyer nochmals auf die Aussagen der anderen Täter hin, die sich keineswegs an dem Angeklagten "abgeputzt" hätten. Dass er nichts von den Mordplänen gewusst hätte, sei unglaubwürdig. Alfred Boran hingegen, der den 36-Jährigen gemeinsam mit Nikolaus Rast vertrat, appellierte an die Geschworenen, nur dann einen Schuldspruch zu fällen, wenn sie von der Schuld seines Mandanten zu 100 Prozent überzeugt wären.