Der Bundeselternverband (BEV) fordert angesichts der zu erwartenden schlechten Mathematik-Ergebnisse ein "Neuaufsetzen" der Zentralmatura. In Mathe seien etwa der "harte" Notenschlüssel und die "sprachlastigen Texträtsel" zu hinterfragen, hieß es in einer Aussendung am Sonntag.

In der Mathematik sind bei manchen Beispielen nur die exakt richtigen Antworten und keine Teilantworten als richtig zu werten, monieren die Elternvertreter. "Wie kann es sein, dass Schüler, und das sind keine Einzelfälle, in der gesamten Oberstufe ausschließlich 'Sehr gut' und 'Gut' haben und dann bei der Matura extrem schlecht abschneiden?", fragt sich BEV-Präsident Gernot Schreyer. "Offensichtlich haben sich Maturaaufgaben und Unterricht sehr weit voneinander entfernt." Man gewinne immer mehr den Eindruck, dass das "System" und seine Durchführung wesentlich wichtiger seien, als Schüler zu einem positiven Abschluss zu führen.

Die Zentralmatura ist im Fach Mathematik heuer deutlich schlechter als im Vorjahr ausgefallen: Nach einem vom Bildungsministerium am Freitag veröffentlichten ersten Zwischenstand sind sowohl an den AHS als auch an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) jeweils rund 18 Prozent der angetretenen Schüler durchgefallen.

Eingelangt waren allerdings erst die Ergebnisse von rund zehn Prozent der AHS und von rund 15 Prozent der BHS. Vergleicht man die Ergebnisse dieser Schulen mit den jeweiligen Resultaten der Vorjahre liegen die Fünferzahlen an den AHS damit zwischen jenen der Jahre 2016 (21 Prozent) und 2017 (elf Prozent). An den jeweiligen BHS sind dagegen mehr als doppelt so viele wie 2016 (acht Prozent) bzw. 2017 (sieben Prozent) durchgefallen. Besonders schlecht waren die Resultate an den Handelsakademien und den humanberuflichen Schulen, während sie an den HTL konstant blieben.