Beim Tragtierzentrum des Bundesheeres in Hochfilzen (Tirol) hält man große Stücke auf sie: Vier Esel aus steirischer Zucht verstärken seit Kurzem die aus 51 Haflingerpferden bestehende vierbeinige "Spezialeinheit" des Bundesheeres. "Amigo" und "Alex" sind die jüngsten Neuzugänge, "Peppi" und "Chef" stehen seit 2016 in militärischer Ausbildung.

Oberstleutnant Josef Hager, Leiter des Tragtierzentrums, ist voll des Lobes über seine vierbeinigen Neuzugänge. "Beim Pferd funktioniert die Drillausbildung. Der Esel aber ist intelligenter. Dass ein Esel störrisch ist, stimmt nicht. Er denkt nach." Zwar können die Esel im Vergleich zu den größeren Haflingern nur die halbe Last tragen (bis zu 80 Kilo), dafür bewegen sie sich im schwierigen Gelände besser und können sogar noch auf 5000 Metern Seehöhe eingesetzt werden. "Das hat mit dem Stoffwechsel der Tiere zu tun", weiß ihr Chef.

Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil mit Rekruten und Haflinger
Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil mit Rekruten und Haflinger © Bundesheer/Pusch

Ausgebildet werden die Tiere des Tragtierzentrums zum Tragen von Lasten, sie können aber auch beritten werden oder als Zugtiere verwendet werden. Im Einsatz kommen Pferd und Esel dort, wo es selbst mit Geländefahrzeugen nicht mehr weitergeht. Die Haflinger können etwa pro Tag bis zu 100 Kilometer zurücklegen. Einsätze von bis zu 16 Stunden sind mit den ausdauernden Tieren möglich. Ob Haflinger oder Esel eingesetzt werden, ist vom jeweiligen Umfeld abhängig. "Für uns ist wichtig, dass wir für alle Bedingungen das richtige Tier haben", betont Hager. Einsatzszenarien gibt es viele, zuletzt etwa brachten die Lastentiere die neuen Bundesheer-Drohnen zu ihrem Einsatzort.

Im Tragtierzentrum Hochfilzen, das dem "Kommando Gebirgskampf" untersteht, verrichten 20 Berufssoldaten und 45 Grundwehrdiener ihren Dienst. Den steirischen Eseln ist allerdings der Dienstgrad ihrer Kameraden herzlich egal. Dafür aber reagieren sie äußerst sensibel auf den Gemütszustand der Menschen, die mit ihnen arbeiten. "Wenn der Rekrut einmal schlecht drauf ist, merken sie das sofort und werden selbst unruhig", erzählt ein Soldat.