In der Wachau-Gemeinde Schönbühel-Aggsbach (Bezirk Melk) ist am Montagnachmittag auf einem Fluss-Kreuzfahrtsschiff ein Brand ausgebrochen, der sich unter Deck schnell ausbreitete. An Bord der "A-Rosa Riva" befanden sich Kellner zufolge 150 Passagiere und 39 Besatzungsmitglieder. Die Passagiere stammen aus Spanien, auch viele Kinder sollen darunter sein.
Das Rote Kreuz hatte zwischenzeitlich 70 Mitarbeiter und fünf Notärzte aufgeboten, um die Passagiere in der Wachau-Gemeinde nahe Krems zu übernehmen. Die Fahrgäste wurden ebenso wie jene Crew-Mitglieder, die nicht in Krankenhäuser transportiert worden waren, untersucht und dann mit je zwei Autobussen und Bummelzügen zum Feuerwehrhaus gebracht.
190 Menschen evakuiert: Brand auf Donau-Passagierschiff
Der Brand hat nach Angaben des Roten Kreuzes acht Verletzte gefordert. Die Opfer hätten "Rauchgasvergiftungen unterschiedlicher Schweregrade" erlitten, teilte Sprecherin Sonja Kellner mit. Zwei seien mit Notarzthubschraubern abtransportiert worden.
Zwölf Feuerwehren wurden alarmiert, teilte Matthias Fischer vom Landeskommando Niederösterreich auf Anfrage mit. Die Helfer seien unter anderem mit allen Arbeitsbooten im Einsatz. Laut Fischer bestand höchste Alarmstufe. Mittlerweile seien keine Passagiere mehr an Bord der "A-Rosa Riva", fügte der Sprecher hinzu.
Die "A-Rosa Riva" ankerte am Nachmittag auf dem Strom. Aus dem Inneren des Schiffs stieg Fischer zufolge nach wie vor Rauch auf. Die Brandbekämpfung an Bord ging unter Atemschutz vor sich. Soldaten des Bundesheer waren mit Sturmbooten am Ort des Geschehens.
Die "A-Rosa Riva" wurde 2003/04 gebaut und ist auf der Donau unterwegs:
Andreas Zenker vom Roten Kreuz Niederösterreich teilte mit, dass 190 Passagiere von einem anderen Schiff aufgenommen worden seien. Sie sollten nach Dürnstein (Bezirk Krems) gebracht werden.
An der dortigen Anlegestelle hatte sich ein Großaufgebot an Helfern eingefunden. Laut Zenker waren zwei Notarzthubschrauber, ein Notarzt-Einsatzfahrzeug sowie 13 Rettungswagen in Marsch gesetzt worden.
Die Fahrgäste der "A-Rosa Riva" seien von einem zufällig vorbeikommenden anderen Donauschiff aufgenommen worden, bestätigte Fischer. Die Besatzung sei in der Folge mit Feuerwehrbooten an Land gebracht worden. Die Crew-Mitglieder hätten zuvor auch Löscharbeiten vorgenommen. "Christophorus 15" flog ein Opfer nach Amstetten, "Christophorus 2" ein weiteres, das auch leichte Brandverletzungen erlitten haben dürfte, nach Krems, sagte Ralph Schüller vom ÖAMTC auf Anfrage.
Die von dem anderen Schiff aufgenommenen Passagiere wurden laut Andreas Zenker, Sprecher des Roten Kreuzes NÖ, nach Dürnstein (Bezirk Krems) gebracht. Sie fanden zunächst in der Hauptfeuerwache Unterschlupf. Der Reiseveranstalter kümmerte sich indes um Hotelkapazitäten bzw. um den Weitertransport. Für die Fahrgäste stand zudem ein Kriseninterventionsteam parat. Laut ORF Niederösterreich war das Schiff von Linz nach Budapest unterwegs.