Vor einigen Wochen ließ das Gesundheitsministerium mit der Ankündigung aufhorchen, dass schon im kommenden Jahr der elektronische Impfpass als Pilotprojekt starten soll. "Mit dem e-Impfpass ist eine lückenlose Dokumentation und ein individuelles Erinnerungsservice möglich", ließ Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner damals wissen.
Aktuell liegen allerdings grundlegendere Probleme vor: Wie das Ö1-Morgenjournal berichtet, sind seit Wochen wichtige Impfstoffe in Österreich nicht verfügbar. Der Engpass betrifft unter anderem Hepatitis A oder das Vierfachpaket gegen Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten. Ärzte müssen zwangsläufig zu Alternativen greifen.
Schon seit Dezember gäbe es in Österreich keine Hepatitits A-Impfungen mehr zu kaufen. Für Erwachsene soll es erst im Jänner 2018 wieder neuen Impfstoff geben. Patienten müssen in diesem Fall nach Institutionen suchen, die noch Altbestände haben oder mit dem behandelnden Arzt alternative Möglichkeiten besprechen.
Grundsätzlich sind Lieferengpässe keine Seltenheit: Durch Produktionsverzögerungen bei den Herstellern oder eine erhöhte Nachfrage kommt es immer wieder zu Problemen. Der Geschäftsführer des Österreichischen Pharmaverbandes Jan Oliver Huber sieht gegenüber Ö1 die Lösung in einer besseren Planung: Die öffentliche Hand müsse besser einkaufen, sich eine umfassende Datenlage erarbeiten und auf mehr als einen Lieferanten vertrauen. Im Gesundheitsministerium verweist man auf die vorgegebenen Vergabekriterien: Der Bestbieter bekommt den Zuschlag.