Im Mittelburgenland verdichten sich die Anzeichen, dass ein Anschlag auf den Pfarrer von Großwarasdorf (Bezirk Oberpullendorf) verübt worden ist. Das Landeskriminalamt hatte ermittelt, nachdem dem Geistlichen bei einer Autofahrt übel geworden war. Wie die Polizei nun am Montag mitteilte, hatten Unbekannte ein Wildverbissmittel in die Autolüftung des Geistlichen eingeleitet.
Der Vorfall hatte sich bereits im Juni nach einer Messe in Kroatisch Gerersdorf (Gemeinde Nikitsch, Bezirk Oberpullendorf) ereignet. Der Pfarrer konnte das Fahrzeug noch anhalten und begab sich in ärztliche Behandlung.
Das Mittel dürfte von außen in die Lüftungsschlitze des Fahrzeuges eingebracht worden sein und sich dann durch das Gebläse im Wageninneren verteilt haben, bestätigte die Landespolizeidirektion einen Bericht des ORF Burgenland. Das zwei Jahre alte Auto sei dadurch ein Totalschaden.
Das in der Land- und Forstwirtschaft sowie bei der Jägerschaft gängige Mittel sei zwar grundsätzlich nicht gesundheitsgefährdend, habe aber durch die unsachgemäße Handhabe Schwindel und Übelkeit ausgelöst.
In den vergangenen Jahren war es wiederholt zu Vorfällen im Zusammenhang mit der Pfarre gekommen. 2014 wurden der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics und andere Geistliche von Unbekannten im Pfarrhof eingesperrt. 2015 war es bei einem Besuch des Bischofs in Nebersdorf zu Handgreiflichkeiten gekommen. Als Grund für die Zwischenfälle wird die Abberufung des ehemaligen Pfarrers durch seinen Orden vermutet. Gläubige hatten gegen dessen Rückversetzung protestiert.