Die Mutter eines 19-jährigen Drogentoten aus Oberösterreich ist offenbar von einem Freund ihres Sohnes erpresst worden. Der 21-Jährige informierte die Frau über den Todesfall, forderte aber Geld für die Bekanntgabe des Auffindungsortes der Leiche. Als sich die 48-Jährige an die Polizei wandte, rückten der Bursch und ein Freund die Adresse heraus. Der Tote lag auf einem Dachboden in Linz-Urfahr.

Schulden

Polizisten hatten die Leiche des drogenabhängigen 19-Jährigen aus dem Bezirk Freistadt am 9. Juli entdeckt, nachdem die zwei Burschen ihnen gegenüber den Auffindungsort genannt hatten. Die Beamten hatten die beiden in der Nähe der Polizeiinspektion Linz-Urfahr angetroffen und nach der Leiche gefragt. Zuvor hatte die Mutter des Verstorbenen den Polizisten auf der Inspektion die versuchte Erpressung geschildert. Der 21-Jährige habe die Geldforderung damit gerechtfertigt, dass ihr Sohn noch Schulden bei ihm habe, erzählte die Frau.

Die zwei Burschen, die sich laut Polizei im Suchtgiftmilieu aufhalten, gingen mit den Beamten zu dem Haus, in dem der Tote lag. "Das vorläufige Obduktionsergebnis schließt Fremdverschulden aus. Das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung steht noch aus", informierte die Landespolizeidirektion Oberösterreich am Sonntag in einer Aussendung. Die toxikologischen Untersuchungen sollen Aufschluss über die Art und Menge der konsumierten Drogen geben.

Ob der 21-jährige Linzer gegenüber der Oberösterreicherin einen genauen Geldbetrag gefordert hatte, ist nicht bekannt. Er wird wegen versuchter Erpressung angezeigt.