Drohnen werden immer mehr Thema, auch für die heimische Polizei, bestätigte Cobra-Direktor Bernhard Treibenreif einen Bericht des "Kurier" (Freitagsausgabe). Die Polizei setzt sowohl auf eigenen Drohneneinsatz als auch auf die Abwehr von unbemannten Luftfahrzeugen.
"Die Entwicklung muss in diese Richtung gehen, es ist ein neues polizeiliches Spektrum", sagte Treibenreif, der auch Direktor der Spezialeinheiten ist. Im Atlas-Verbund, der europäische Polizei-Spezialeinheiten vereint, gibt es seit zwei Jahren eine spezialisierte Arbeitsgruppe, die sich mit Drohnenabwehr beschäftigt, sagte Treibenreif. "Was wir machen, ist die Abwehr von nicht-militärischen unbemannten Flugobjekten", betonte der Cobra-Chef. Von der heimischen Polizei werden eigene Drohnen für die Aufklärung "schon seit rund sechs Jahren eingesetzt".
Seit 2014 sind in Österreich Drohnen, die mehr als 250 Gramm wiegen, bewilligungspflichtig. "Es ist aber ein Wildwuchs und wird immer mehr. Die meisten, die verwendet werden, fliegen illegal", sagte Treibenreif. So gebe es mittlerweile bei jeder Großveranstaltung Drohnen, die herumfliegen. "Von ihnen geht eine Gefahr aus, sie können abstürzen, das ist polizeilich zu berücksichtigen."
Wirklich gefährliche oder kriminelle Vorfälle hat es in Österreich laut Treibenreif noch keine gegeben. Jedoch wurden bereits "standardmäßige Abwehrmaßnahmen gesetzt". "In einigen Fällen sind bei Großveranstaltungen Drohnen von uns weggelenkt worden", erklärte der Cobra-Chef. Als Beispiel nannte er das Nova Rock im Burgenland. Von derartigen Flugobjekten sei jedoch "keine Gefährdung ausgegangen", vielmehr habe es sich zumeist um Drohnen für Film- und Videoaufnahmen gehandelt. Ein Absturz über Menschen hätte aber auch hier dramatische Folgen, betonte Treibenreif.
Welche Systeme für die Abwehr die Polizei verwendet, unterliegt der Geheimhaltung. Die Möglichkeiten reichen vom Einsatz von Störsendern über Geräte, welche die Steuerung der Drohne übernehmen, bis hin zum Abfeuern von Netzen, um Drohnen abzufangen.