Ein unbekannter Mann hat am Freitag gegen Mittag ein Schmuckgeschäft in Fügen im Tiroler Zillertal überfallen. Trotz sofort eingeleiteter Alarmfahndung war der Täter auch am Nachmittag noch auf der Flucht, sagte LKA-Chef Walter Pupp. Der Mann hatte gegen 11.45 Uhr das Geschäft betreten, die Inhaberin mit einer Waffe bedroht und ihr mit der Faust mehrmals gegen den Kopf geschlagen.
Als die Besitzerin eines nahen Obstgeschäftes die Hilfeschreie des Opfers hörte, eilte sie der Frau zur Hilfe. "Der Täter war zu diesem Zeitpunkt noch im Schmuckgeschäft, ergriff daraufhin aber die Flucht", erklärte Pupp. Er floh zunächst zu Fuß, hatte aber wenige Meter entfernt ein weißes Motorrad oder Moped bereitgestellt, mit dem er dann talauswärts fuhr.
Ein zufällig mit dem Pkw vorbeikommendes Ehepaar aus Belgien sah den Vorfall und nahm die Verfolgung des Mannes auf. Er bedrohte die beiden jedoch ebenfalls mit der Faustfeuerwaffe, woraufhin sie von der Verfolgung abließen. Die Polizei sperrte zunächst die Straßen im hinteren Zillertal. Die Sperren wurden am Freitagnachmittag jedoch wieder aufgelassen. Eine regionale Fahndung war jedoch noch im Gange, meinte der LKA-Chef.
Inhaberin verletzt
Der Mann hatte in dem Geschäft einige Schmuckstücke zusammengerafft und sie in einer Tasche, die er selbst mitgebracht hatte, verstaut, hieß es seitens der Exekutive. Die Inhaberin war zum Zeitpunkt des Überfalls alleine in dem Geschäft. Durch die Schläge erlitt sie eine Kopfverletzung. Sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Der Täter war nach Angaben der Polizei rund 1,70 Meter groß und mit einem schwarzen T-Shirt sowie einer beigen Hose bekleidet. Er sprach bei dem Überfall kein Wort, war aber nicht maskiert. "Wir haben schon einige Fahrzeuge überprüft, die auf die Beschreibung des Fluchtfahrzeuges passen, bisher aber leider ohne Erfolg", sagte Pupp.