Der 23-jährige Österreicher, der beim G-20-Gipfel in Hamburg straffällig geworden war, bleibt auf unbestimmte Zeit in Untersuchungshaft. Sebastian B. aus Wels will indes nicht, dass die österreichische Botschaft in Berlin benachrichtigt wird.

Der Welser wird vorerst in U-Haft bleiben. Das diene, wie die Hamburger Oberstaatsanwältin Nana Frombach der APA erklärte, "der Sicherung des Verfahrens". Die Akten befinden sich demnach beim Haftrichter, die derzeit laufenden Ermittlungen werden ergeben, ob das Verfahren eingestellt oder wann es abgeschlossen wird.

Die U-Haft ist nicht befristet. Bis zur Anberaumung einer Hauptverhandlung können mehrere Wochen vergehen. In einem ähnlichen Fall war vor etwa einem Jahr ­ nach schweren Ausschreitungen in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain ­ ebenfalls ein Österreicher festgenommen worden. Er musste vier Monate in U-Haft zuwarten, bevor er zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt wurde.

Einziger verhafteter Österreicher

Sowohl Oberstaatsanwältin Frombach als auch das österreichische Außenministerium bestätigten, dass B. ausdrücklich nicht wünsche, dass die konsularische Vertretung benachrichtigt werde.

Sebastian B. ist der einzige Österreicher unter den zahlreichen Festgenommenen. Ihm wird zur Last gelegt, am 4. Juli im Vorfeld des G-20-Gipfels in Hamburg mehrere Flaschen auf Polizeifahrzeuge und auf eine Passantin geschleudert zu haben. Die Frau erlitt Verletzungen am Kopf.