Im Fall der im April im Inn gefundenen Leiche der seit Anfang Februar abgängigen 26-jährigen Mutter aus Wörgl bleibt der tatverdächtige nahe Angehörige der Frau weiter in Untersuchungshaft. Einem Enthaftungsantrag des Anwaltes des Mannes sei nicht Folge gegeben worden, sagte ein Staatsanwaltschaftssprecher der APA und bestätigte einen Bericht der Tirol-Ausgabe der "Kronen Zeitung".
Dringender Tatverdacht
Es bestehe nach wie vor dringender Tatverdacht, erklärte Sprecher Hansjörg Mayr. Der Anwalt des Tatverdächtigen kündigte indes eine Beschwerde beim Oberlandesgericht (OLG) an. Dieses kann die Entscheidung des Landesgerichts entweder bestätigen oder aufheben. Sollte ersteres der Fall sein, beginne die Frist bis zur nächsten Haftverhandlung von neuem zu laufen, so Mayr.
Die Umstände, die zum Tod der Frau führten, konnten auch durch zwei Obduktionen nicht geklärt werden. Eine ergänzende Untersuchung auf Kieselalgen ergab jedoch, dass die 26-Jährige ertrunken war. Sie sei also noch am Leben gewesen, als sie in den Inn fiel. Der Rechtsbeistand des Verdächtigen sagte indes der "Krone", dass die Kieselalgen-Methode als Beweismittel laut Ansicht des Landesgerichts fraglich sei. "Da frage ich mich, warum dieses Gutachten überhaupt eingeholt wurde", begründete er die angekündigte Beschwerde.
Sowohl die Obduktion in Innsbruck als auch am Ludwig Boltzmann Institut für Klinisch-Forensische Bildgebung in Graz ergaben laut Anklagebehörde keine Hinweise auf Fremdverschulden. Allerdings könne dieses auch nicht ausgeschlossen werden, da allfällige Zupackverletzung durch Fäulnisveränderungen überlagert worden sein könnten und damit nicht mehr nachweisbar wären.
Die Leiche war Anfang April in Kirchbichl im Tiroler Unterland beim Rechen des dortigen Wasserkraftwerkes aus dem Inn geborgen worden. Die 26-Jährige war am 2. Februar nach der Arbeit nicht mehr nach Hause gekommen. Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass der Beschuldigte die Frau von der Arbeit abgeholt hatte.