Ein 40 Jahre alter Mann soll in Wien zumindest zehn Luxusautos gestohlen haben. Der Gesamtschaden beträgt mehr als eine halbe Million Euro. Der Mann ging sehr professionell vor und verwendete elektronisches Tatwerkzeug um rund 45.000 Euro. Anfang April wurde der Slowake auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Der 40-Jährige sitzt in Untersuchungshaft, berichtete die Wiener Polizei am Montag.
Spezialisiert auf Luxusautos
Seit März 2016 soll eine mehrköpfige slowakische Tätergruppe in der Bundeshauptstadt, primär in der Innenstadt, tätig gewesen sein. Aufgrund des Anstiegs der Diebstähle von hochpreisigen Fahrzeugen arbeiteten Beamte einer auf Kfz-Verschiebung spezialisierte Gruppe des Landeskriminalamtes Wien Überwachungsmaßnahmen aus, die gemeinsam mit der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) umgesetzt wurden. Dabei gelangten die Kriminalisten auf die Spur des 40-Jährigen.
Bei einer der ersten Observationen wurde er sogleich tätig. Am 4. April beobachteten Polizisten in Zivil den 40-Jährigen, wie er in der Akademiestraße in der Wiener Innenstadt einen Range Rover Evoque stehlen wollte, sagte Polizeisprecher Harald Sörös. Er benützte hochwertiges Equipment, darunter Funkstreckenverlängerer, Störsender und anlernbare Schlüssel. Als der Slowake den Wagen bereits gestartet hatte, nahmen ihn die Beamten der EGS fest. Der Range Rover und das Tatwerkzeug wurden sichergestellt.
Die Kriminalisten konnten dem Slowaken insgesamt zehn Diebstähle von Luxuswagen der Marken Range Rover, Porsche und BMW nachweisen. Von den Fahrzeugen fehlt jede Spur. "Ermittlungen zu den Komplizen und Hintermännern des 40-Jährigen laufen", sagte Sörös. Der Beschuldigte selbst verweigerte gegenüber den Ermittlern jegliche Aussage. Über einen Wohnsitz in Österreich verfügt er nicht, er dürfte für die Diebstähle immer extra eingereist sein.