Im ungarischen Fertörakos am Neusiedler See hat ein Brand am Mittwoch knapp ein Dutzend Seehütten vernichtet. Einsatzkräfte aus dem Burgenland und aus Ungarn kämpften stundenlang gegen die Flammen. Am Nachmittag konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Mittlerweile haben Nachlöscharbeiten begonnen. Drei Seehäuser, darunter ein Restaurant, wurden laut Informationen der Feuerwehr gerettet.
Gegen 10.30 Uhr wurden die ersten Einsatzkräfte alarmiert. Aus unbekannter Ursache war eine der in Ufernähe nebeneinander errichteten Hütten in Brand geraten, schilderte der Stadtfeuerwehrkommandant von Rust, Harald Freiler, der APA. Alle am Neusiedler See verfügbaren Feuerwehrboote sowie Feuerwehren aus burgenländischen Nachbargemeinden und aus Ungarn wurden alarmiert.
Wegen des starken Südwindes mussten die Einsatzkräfte sich phasenweise darauf beschränken, die noch nicht von den Flammen erfassten Hütten - es handelte sich dabei um zweigeschoßige, mit Schilf gedeckte Holzbauten - zu schützen. Der Wind trieb das Flammenmeer dennoch auf die Hütten zu. "Ein richtiges Inferno", hatte Freiler am frühen Nachmittag geschildert. Die Hitzeentwicklung führte auch zu Gefahrensituationen mit Gasflaschen, die in Hütten aufbewahrt waren. Etliche davon detonierten.
Gefährlicher Einsatz
Die Hitzeentwicklung stellte für die Löschmannschaften eine besondere Herausforderung dar: Die mit Tragkraftspritzen ausgestatteten Feuerwehrboote konnten dadurch nicht direkt bis zum Brandobjekt zufahren. Die Brandhitze strahlte bis zu 50 Meter aus. "Und unsere Wasserwerfer werfen circa 40 bis 50 Meter weit. Jetzt kann man sich vorstellen, wie schwierig es ist, den Brand zu bekämpfen", so Freiler. Hinzu kam noch starke Rauchentwicklung. Löschangriffe wurden deshalb unter Atemschutz mit Wasserwerfern oder mit Schlauchleitungen, die auf die Stege verlegt worden seien, vorgenommen.
Am Nachmittag zeichnete sich vorübergehend ein neues Gefahrenszenario ab: Das Feuer könnte auf den umliegenden Schilfgürtel übergreifen. Die Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt-Umgebung wurde verständigt, Vorkehrungen wurden getroffen, um für alle Fälle bereit zu sein.
Am späten Nachmittag waren 15 Feuerwehren aus dem Burgenland in Fertörakos im Einsatz. Die rund 105 Feuerwehrleute verfügten über fünf Boote, 17 Fahrzeuge, neun Tragkraftspritzen sowie zwei Tragkraftspritzen-Anhänger, erläuterte der Kommandant der Feuerwehr Mörbisch, Christian Jäger. Auch mehrere Dutzend ungarische Feuerwehrleute wirkten bei der Brandbekämpfung mit.
Einige Häuser gerettet
Schließlich konnten die Kräfte aus Österreich mit dem Abrücken beginnen. "Die Feuerwehren aus Ungarn haben jetzt die Nachlöscharbeiten übernommen", berichtete Jäger. An den einzelnen Brandstellen befänden sich noch viele Glutnester oder es stünden Reste von Hütten, die, durch den Wind angefacht, wieder zu brennen beginnen würden.
Im Lauf des Nachmittags habe der Wind nachgelassen und sei erst später wieder aufgekommen. Es sei gelungen, das Feuer bei den letzten drei Häusern vor dem Schilfgürtel zu stoppen und die Häuser zu retten. "Somit war dann die Gefahr des Übergreifens auf den Schilfgürtel auch verhindert", sagte Jäger. Bei den burgenländischen Einsatzkräften habe es bisher keine Verletzten gegeben, hieß es am späten Nachmittag von der Landessicherheitszentrale (LSZ).