Zahlen, Daten, Fakten - damit wartet Stopline, die Meldestelle gegen Kinderpornografie und Nationalsozialismus, heute bei einer Pressekonferenz in Wien auf. Projektleiterin Barbara Schloßbauer und Generalsekretär Maximilian Schubert (ISPA) präsentieren den Tätigkeitsbericht 2016. Die große Frage dabei: Hat sich die Zahl der entdeckten verbotenen Inhalte nach einem leichten Rückgang 2015 im Vorjahr wieder erhöht?
Nach dem extrem meldungsreichen Jahr 2014 hatte sich die Gesamtzahl der Meldungen im Jahr 2015 mit 5849 wieder auf das Niveau von 2013 eingependelt. Allerdings hat sich der Prozentsatz
der tatsächlich als zutreffend – also kinderpornografisch oder nationalsozialistisch – eingestuften Meldungen geringfügig von zwölf Prozent auf 13 Prozent erhöht, berichtete Stopline bei der vorjährigen Präsentation. In absoluten Zahlen trafen von den
788 illegalen Inhalten 754 (96 Prozent) auf Kinderpornografie und 34 (vier Prozent) auf Nationalsozialismus zu.
Illegales Material wird entfernt
Stopline wurde 1998 als Selbstverpflichtung der österreichischen Internetindustrie ins Leben gerufen und ist seitdem ein wichtiger Eckpfeiler der freiwilligen Selbstkontrolle.
Internetnutzer können mittels eines Formulars anonym und einfach illegale Inhalte melden, berichten die Betreiber der Initiative. Nach Eingang einer Meldung bei Stopline überprüfen die geschulten Mitarbeiter, ob das Material im Sinne der österreichischen Gesetze tatsächlich illegal ist. Ist das der Fall, werden sofort Exekutive sowie der betroffene österreichische Provider informiert.
Werden die Inhalte im Ausland gehostet, leitet Stopline die Meldung an die ausländischen Partner-Hotlines weiter, die sich dann um die Nachverfolgung kümmern. Die illegalen Inhalte werden nach Sicherung der Beweise umgehend gelöscht. Diese Vorgehensweise ist effektiv und sorgt für rasche Entfernung: 93 Prozent der gemeldeten illegalen Inhalte werden innerhalb von 72 Stunden nach Meldungseingang endgültig gelöscht.
In den 17 Jahren ihres Bestehens hat Stopline über 53.000 Meldungen bearbeitet. Bei durchschnittlich 23 Prozent davon handelte es sich um tatsächlich illegales Material, wovon der Großteil auf ausländischen Servern gehostet wurde.