Bornaviren sind für den Menschen ungefährlich, verursachen bei Pferden und Schafen aber eine tödliche Hirnentzündung. Nun haben Forscher der Vetmeduni einen "Hotspot" der Bornaschen Krankheit in Oberösterreich entdeckt, gab die Universität am Mittwoch in einer Aussendung bekannt. Obwohl Feldspitzmäuse bisher als einzig mögliche Überträger galten, wurde auch eine infizierte Waldspitzmaus gefunden.

Die Bornasche Krankheit trat in Österreich bisher nur vereinzelt auf. Jetzt wurden innerhalb von zwei Jahren gleich vier Pferde in Oberösterreich in einem Umkreis von 17 Kilometern infiziert. Die Region war von der Krankheit bisher nicht betroffen.

Außerdem unterschieden sich die gefundenen Bornaviren genetisch von denen der Nachbarregion Bayern und waren am nächsten mit einem Virusstamm aus Rheinland-Pfalz verwandt. "Dieser Stamm ist seit seiner Beschreibung auch in anderen Gebieten Deutschlands und nun auch in Österreich aufgetaucht", erklärte Norbert Nowotny vom Institut für Virologie der Vetmeduni Wien. "Dadurch zeigt sich, dass uns noch wichtige Erkenntnisse zur Verbreitung der verschiedenen Bornavirus-Stämme fehlen."

Zwischenwirte

Bisher war die unter Artenschutz stehende Feldspitzmaus der einzig bekannte Zwischenwirt. Bei Untersuchungen der Vetmeduni Wien wurde nun aber auch eine infizierte Waldspitzmaus gefunden. Noch ist unklar, ob die infizierte Maus einen Einzelfall darstellt oder ebenfalls Überträger des Virus ist. Infizierte Spitzmäuse bleiben ein Leben lang mit dem Erreger infiziert ohne Symptome zu zeigen.