Der Tod eines Österreichers in Gewahrsam der Polizei in der polnischen Stadt Czestochowa (Tschenstochau) hat zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geführt. Der 63-Jährige war am 27. Mai festgenommen worden und laut vorläufigem Obduktionsergebnis vermutlich an einer Herzattacke gestorben.
Anlass für die Festnahme des Österreichers war eine angebliche Attacke auf einen Security-Mann am Rande eines Open-Air-Konzerts. Während der Vernehmung fühlte sich der 63-Jährige krank, nach Polizeiangaben wurde eine Rettungsteam gerufen, das zehn Minuten später eintraf. Der Arzt habe nur noch den Tod des Österreichers festgestellt.
Hinweis offenbar ignoriert
Auf dem Weg zu einer Polizeistation hatte die Frau des 63-Jährigen laut der polnischem Boulevardzeitung "Fakt" die Beamten darauf hingewiesen, dass ihr Mann bereits einmal eine Herzattacke erlitten hatte. Die Polizisten hätten diesen Hinweis offenbar ignoriert. Weiteren Angaben der Zeitung zufolge hätten die Beamten den offensichtlich schlechten Zustand des 63-Jährigen und seine Bitten um Hilfe für vorgetäuscht gehalten.
Die Staatsanwaltschaft in Czestochowa hat zwei Tage nach dem Tod des Österreichers ein Ermittlungsverfahren eröffnet. Dieses wurde inzwischen an die Behörde in Lubliniec abgegeben, um einen Anschein von Befangenheit zu vermeiden. Untersucht werden soll nach Angaben eines Behördensprechers, ob die Festnahme des 63-Jährigen überhaupt gerechtfertigt war und entsprechend den Vorschriften erfolgte.