In St. Martin bei Lofer (Pinzgau) sind am Dienstag rund 220.000 Setzlinge und Jungfische im Bruthaus und in den Becken einer Fischzucht verendet. Unbekannte Täter dürften zwei Mal die Schieber der Frischwasserzufuhr geschlossen haben. Der Schaden beträgt mindestens 27.000 Euro und ist durch keine Versicherung gedeckt. Der Betreiber hat für Hinweise, die zum Täter führen, eine Belohnung ausgesetzt.

"Meine Freundin hat gestern um 11.00 Uhr Vormittag die toten Fische bemerkt", sagte Mario Schwaiger, der Betreiber der Zucht in der Vorderkaserklamm, am Mittwoch zur APA. Die Bachforellen sind durch den Sauerstoffmangel im Wasser verendet. Schwaiger zufolge muss die Tat eineinhalb bis maximal drei Stunden zuvor passiert sein. "Die Baby-Fische sind massiv auf Frischwasser angewiesen. Sie brauchen viel mehr Sauerstoff als größere Fische, die länger Durststrecken aushalten können."

Mit Mutter gesichert

Die beiden Rohrschieber, die zu den verschiedenen Zuchtbecken führen, lassen sich nur schwer öffnen. Sie waren zudem mit einer Mutter gesichert. "Man muss zuerst die Mutter öffnen, um den Schieber zu schließen", sagte Schwaiger. "Das war eine gezielte und geplante Tat."

Im Bruthaus alleine gingen 44 Kilo Baby-Fische - meist 2,5 bis 4,0 Zentimeter groß - verloren. "Ich habe ganze fünf Fische gerettet", sagte Schwaiger. Am Abend sei es dann zu einer zweiten Attacke gekommen. Die Polizei habe bei einer Nachschau erkannt, dass auch in den drei Außenbecken kein Wasser fließe. "Da ist noch einmal jemand in das abgesperrte Gelände eingebrochen und hat drei Schieber abgedrückt. Ich kann mir das nicht erklären. Das ist eine Schweinerei."

Bei der Schadenssumme seien das Futter und die investierte Arbeit noch nicht mit eingerechnet. "Ich verbringe nach der Arbeit jeden Tag mehrere Stunden in der Zucht, habe einen Kredit aufgenommen und sogar den Triathlon-Sport für die Fische aufgegeben. Und dann passiert so etwas", ärgerte sich Schwaiger.