Wilde Szenen haben sich am Freitagnachmittag im Bezirk Neusiedl am See abgespielt. Ein 41-jähriger Ungar hatte sich mit der ungarischen und österreichischen Polizei eine Verfolgungsjagd geliefert, bei der auch zwei Schüsse abgegeben wurden. Einer davon traf den Mann in den linken Unterschenkel. Der Lenker wurde erst mehrere Ortschaften später durch einen Unfall gestoppt.
Straßensperre durchbrochen
Emmerich Schedl von der Landespolizeidirektion Burgenland bestätigte am Samstag einen Bericht der "Kronen Zeitung" (Ausgabe Burgenland). Der Lenker, der in Zusammenhang mit Drogendelikten stehen soll, habe sich bereits auf ungarischer Seite der Anhaltung durch die Polizei entzogen. Diese habe daraufhin die Verfolgung aufgenommen. Gegen 15 Uhr seien die burgenländischen Kollegen alarmiert worden.
Eine beim Grenzübergang Andau errichtete Straßensperre durchbrach der 41-Jährige. Laut Schedl gab dabei ein Polizist einen Schuss auf die Reifen des Fahrzeuges ab.
In der Ortschaft fuhr der Flüchtende in eine Sackgasse. Als er vom ungarischen Polizeiauto eingekesselt war, rammte er dieses und schob es zur Seite. Dabei soll ein ungarischer Beamter auf die Reifen geschossen haben. Das Projektil dürfte aber vermutlich die Fahrertür durchschlagen und den Lenker am linken Unterschenkel getroffen haben.
"Aggressive Handlungen"
Bei der weiteren Verfolgung durch mehrere burgenländische Ortschaften sei der 41-Jährige mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen und habe "aggressive Handlungen" gesetzt, berichtete Schedl. Sämtliche Anhalteversuche durch die Polizeistreifen seien gescheitert.
Erst in Weiden kam der Wagen zum Stehen, nachdem er in einer Kreuzung gegen ein mit drei Personen - darunter ein Kind - besetztes Auto geprallt war. Die Insassen des zweiten Wagens dürften dabei nicht verletzt worden sein. Der 41-Jährige befinde sich derzeit in Haft, so Schedl.