Der Wacholder ist vom Kuratorium Wald in Kooperation mit dem Landwirtschafts- und Umweltministerium zum "Baum des Jahres 2017" gewählt worden. Das teilte das Kuratorium am Dienstag in einer Aussendung mit. Traditionell wird der "Baum des Jahres" am Internationalen Tag des Waldes (21. März) präsentiert.
Bisher kannte man Wacholder vor allem aus der Küche, wo die "Beeren" der Pflanze für das Aroma zahlreicher Speisen verantwortlich sind. Mit der Wahl des Gemeinen Wacholders zum Baum des Jahres soll auf die besondere Bedeutung von extensiv genutzten Landschaftselementen wie Heidelandschaften für den Natur- und Landschaftsschutz aufmerksam gemacht werden, hieß es am Dienstag in einer Aussendung.
Der Gemeine Wacholder (Juniperus communis) ist das am weitesten verbreitete Nadelgehölz der Erde. Sein weltweites Verbreitungsgebiet erstreckt sich dabei vom Flachland bis ins Hochgebirge. Das europäische Verbreitungsareal erstreckt sich von der Küste des Eismeeres im Norden bis nach Zentralspanien, der Sierra Nevada, Sizilien und dem Peloponnes im Süden.
Lebensraum für viele Lebewesen
Das anpassungsfähige Gewächs bietet Lebensraum für unzählige Lebewesen und ein charakteristisches landschaftsprägendes Element auf offenen und nährstoffarmen Trocken- und Magerstandorten sowie in sehr lichten Kiefern- oder Eichenwäldern. Mit durchschnittlich 500 bis 2.000 Jahren erreichen Wacholderpflanzen ein außergewöhnlich hohes Alter.
Ein Merkmal des Wacholders ist sein hoher Lichtbedarf, weswegen er vor allem offene Landschaften braucht. Besonders Heidelandschaften werden als Lebensräume besiedelt, wo er landschaftsprägendes Element wird und andere Gehölze vor Verbiss schützt. Will man den Gemeinen Wacholder in der Landschaft erhalten, müssen entsprechende Flächen etwa durch Schafbeweidung offengehalten werden.
Bei den sogenannten Wacholderbeeren handelt es sich um fleischige Zapfen, die Samen enthalten. Im Gegensatz zu anderen Nadelgehölzen verholzen die Zapfen beim Wacholder nicht, wodurch sie von Vögeln und anderen Tieren gefressen und die Samen auf diese Weise verbreitet werden. Seit dem Mittelalter zählt der Wacholder zu den wichtigsten Heil- und Arzneipflanzen.