Der Prozess gegen einen 19-Jährigen wegen des Verbrechens der versuchten Vergewaltigung ist am Donnerstag am Landesgericht Innsbruck mit einem Freispruch zu Ende gegangen. Es sei keine Gewalt im Spiel gewesen, meinte der Richter in der Urteilsbegründung. Die Anklage hatte dem Somalier vorgeworfen, als Patient an der Innsbrucker Klinik versucht zu haben, eine Mitpatientin zu vergewaltigen.
Um das Verbrechen der Vergewaltigung zu erfüllen, hätte das Opfer durch Gewalt oder Drohung dazu gezwungen werden müssen, eine geschlechtliche Handlung über sich ergehen zu lassen, so der Richter. Es habe jedoch keine Gewalt gegeben, weshalb ein Freispruch mangels Schuldbeweis erfolge. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Staatsanwältin meldete noch im Gerichtssaal Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde an.
Strafe bereits verbüßt
Der Somalier wurde im selben Verfahren aufgrund mehrerer kleinerer Diebstähle, die teilweise beim Versuch geblieben waren, zu einer sechswöchigen Freiheitsstrafe verurteilt. Diese hat der 19-Jährige, da er sich in Untersuchungshaft befand, bereits verbüßt.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem Beschuldigten vorgeworfen, sich im Oktober des vergangenen Jahres in die Psychiatrische Abteilung der Universitätsklinik Innsbruck geschlichen zu haben. Dort soll er dann versucht haben, sich an der stationär untergebrachten Patientin zu vergehen. Der Frau war es noch gelungen, den Notruf zu betätigen. Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.