Ein 52-Jähriger hat in Bad Kreuzen (Bezirk Perg) seine 34-jährige Lebensgefährtin und anschließend sich selbst erschossen. Die Leichen wurden am Mittwoch entdeckt. Laut Staatsanwaltschaft Linz hatte der Mann im November bereits einmal seine Freundin verletzt und dann versucht, sich selbst das Leben zu nehmen. Er überlebte damals und wurde angeklagt. Zu einem Prozess kam es aber nicht mehr.

Mittwochnachmittag hatte ein Mann bei der Polizeiinspektion Grein Anzeige erstattet, dass eine Bekannte an dem Tag nicht an ihrem Arbeitsplatz erschienen sei und er sie auch telefonisch nicht erreichen könne. Eine Polizeistreife fuhr daraufhin zu ihrem Wohnhaus in Bad Kreuzen. Die Türen waren versperrt und es reagierte niemand auf Läuten und Klopfen. Ein Polizist stieg über ein Fenster in das Haus ein, nachdem er durch das Glas eine Person auf dem Fußboden liegen sah, und fand im Wohnzimmer die Leichen des aus der Slowakei stammenden Paares und eine Schusswaffe.

Obduktion angeordnet

Eine Obduktion wurde angeordnet, die Ergebnisse aber erst für den späten Donnerstagabend erwartet. Vorbehaltlich der Autopsie ist der Tatablauf für die Ermittler aber recht klar. Es gebe einen Abschiedsbrief des Mannes, erklärte Staatsanwaltschaftssprecher Philip Christl. Zudem seien die Türen des Hauses abgesperrt gewesen. Es deute nichts darauf hin, dass eine weitere Person am Tatort gewesen sein könnte. "Es spricht alles für einen erweiterten Selbstmord."

Allerdings war aktenkundig, dass es bereits früher zumindest einen gewalttätigen Beziehungsstreit zwischen den beiden gegeben hatte. Im November des Vorjahres soll der 52-Jährige seine Lebensgefährtin während einer Auseinandersetzung verletzt und versucht haben, sie am Verlassen des Zimmers zu hindern. Er wurde wegen Nötigung und Körperverletzung angezeigt und die Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen ihn.