Der Alpenverein schätzt die Anzahl der aktiven Skitourengeher österreichweit auf mittlerweile über 500.000, Tendenz steigend. Darunter sind viele sogenannte „Pistengeher“, also Wintersportler, die zum Aufstieg die gesicherten Pisten in den Skigebieten nutzen. Ähnlich der FIS-Regeln für Pistenskifahrer gab der Alpenverein bereits vor Jahren zehn Regeln für das Aufwärtsgehen heraus.
Konflikt auf der Piste
Der Schneemangel der letzten Winter hat die Lage aber verschärft. Michael Larcher vom Alpenverein appelliert an die Tourengeher: „Wir sind Gast auf den Pisten, die in erster Linie für Skifahrer und Snowboarder da sind. Bei Schneemangel drängen viele auf die Piste, da legen wir den Tourengehern einen Verzicht nahe.“ Kein Verständnis hat der Alpenverein bei Bestrebungen, eine Maut für die Tourengeher einzutreiben, und pocht auf die Wegefreiheit: „Man kann nicht einfach die Menschen aussperren, ein friedliches Nebeneinander ist möglich, wenn sich die Tourengeher an die Regeln halten: Nur am Pistenrand aufsteigen und nicht an unübersichtlichen Stellen die Pisten queren, Sperren ernst nehmen.“ Auch Hunde hätten nichts auf Pisten verloren.
In vielen Gebieten wie etwa in Innsbruck gibt es Konzepte, die sich durchgesetzt haben. Mehrere Skigebiete bieten an unterschiedlichen Tagen eigene Aufstiegsbereiche für Tourengeher an. Auch in Ostösterreich setzen immer mehr Skigebiete auf eigene Aufstiegskorridore oder geöffnete Pisten an bestimmten Abenden für Touren mit Stirnlampe. Auch der Tourismus hat die Tourengeher im Blick, viele Hüttenwirte sind über den zusätzlichen Betrieb an den Abenden froh.