Nach den zahlreichen sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht in Innsbruck haben sich zwei weitere Tatverdächtige bei der Polizei gemeldet. Bei den beiden Männern handelt es sich um einen 19-jährigen Syrer und einen 30-jährigen Iraker, berichtete die Exekutive am Dienstag. Die Asylwerber leben in Flüchtlingsunterkünften außerhalb von Innsbruck, hieß es. In Einvernahmen bestritten sie die Taten.
Nach den Verdächtigen war mit Fahndungsbildern gesucht worden. Weitere Ermittlungen waren im Gange. Die Asylwerber werden der Staatsanwaltschaft auf freiem Fuß angezeigt. Bei den Vernehmungen gaben sie laut den Ermittlern zudem an, sich zur Tatzeit unabhängig voneinander an den Tatorten befunden zu haben. Zudem sagten sie aus, die zuletzt ausgeforschten sechs Afghanen weder gekannt zu haben noch mit ihnen nach Innsbruck angereist zu sein.
Auf die Frage, ob man weitere mutmaßliche Täter ausschließen könne, sagte Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler zur APA: "Das ist nicht gänzlich auszuschließen". Konkrete Anhaltspunkte gebe es aber jedenfalls momentan nicht.
Zuvor bereits Täter ausgeforscht
Bereits am Montag hatte die Polizei bekanntgegeben, sechs Afghanen als mutmaßliche Täter ausgeforscht zu haben. Die Verdächtigen im Alter zwischen 18 und 22 Jahren leben ebenfalls teilweise in Flüchtlingsunterkünften in verschiedenen Tiroler Bezirken. Auch sie werden auf freiem Fuß angezeigt. Einer der Beschuldigten zeigte sich geständig, alle anderen würden die Taten abstreiten.
Die jungen Männer hatten sich nach Angaben der Exekutive zu Silvester in Innsbruck getroffen, um hier zu feiern. Es deute nichts darauf hin, dass die Afghanen die Belästigungen bereits im Vorfeld geplant hatten.
In der Silvesternacht war es in Innsbruck im Bereich des Marktplatzes zu sexuellen Übergriffen gekommen. Insgesamt hatten sich in den darauffolgenden Tagen 18 Frauen gemeldet, die angaben, im dichten Gedränge vor der Bühne am Marktplatz und am Herzog-Otto-Ufer angetanzt und unsittlich berührt worden zu sein.