Für die Katz? Alle Jahre wieder werden besonders im Frühling unüberlegt herzige Baby-Samtpfoten angeschafft, die oft rasch im Tierheim landen. Oder anderweitig entsorgt werden. Die Haltung erfordert Wissen, zeigten sich Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) und der Verein "Tierschutz macht Schule" bei einem Pressegespräch am Freitag in Wien überzeugt.
Die kostenlose neue Broschüre: "Leitfaden zum Katzenglück" soll als Entscheidungshilfe dienen, bevor der pelzige Vierbeiner einziehen soll. Kann man damit umgehen, dass die Tiere haaren, Kratzspuren hinterlassen und eventuell Mäuse und andere Kleintiere heimbringen? Kann man die Verantwortung ein ganzes Katzenleben lang - das um die zwanzig Jahre dauert - übernehmen?
Wichtige Entscheidung
"Katzenhaltung sollte man sich gründlich überlegen", mahnte die Autorin, Tierärztin und Verhaltenstherapeutin Cordula König und verwies auf deren Bedürfnisse und Mindestanforderungen, die zum Teil für alle Familienmitglieder bzw. Mitbewohner gelten. Für ein besseres Zusammenleben hat sie unzählige Tipps zusammengetragen: Von den Themenbereichen Verhalten, Körpersprache, Beschäftigung, Gesundheit, Fütterung, Freigang bis hin zu Reisen und Spiel und Spaß spannt sich der Bogen. Begleithefte für Kinder sollen das Verständnis fördern.
Ministerin Oberhauser - laut eigenen Angaben selbst "höllisch allergisch" auf die bundesweit beliebtesten Haustiere - verwies auf die Kastrationspflicht und häufige Wissenslücken bei vielen Haltern. Neben Zeit und Geld brauchen potenziellen Halter fundierte Informationen und Ansprechpartner. Vorstellung und Realität klaffen oft weit auseinander, nicht zuletzt weil die wilde Seite des neuen Mitbewohners unterschätzt wird.
Bei Unsicherheiten helfen in den neuen Unterlagen enthaltene Tipps und ein Selbst-Test. "Es gibt Katzen- und Hundemenschen - ich bin wohl beides!" erzählte die Präsidentin des verantwortlichen Vereins Tiergarten-Direktorin Dagmar Schratter. Konkrete verallgemeinernde Anleitungen für jedermann sind meist nicht zielführend: Stubentiger sind Individualisten mit eigenem Kopf, die sich weniger an ihre Zweibeiner anpassen als Hunde. Aber: "Mit Geduld und Konsequenz kann man Katzen durchaus erziehen", zeigte sie sich überzeugt.
Bestellung von Unterlagen unter office@tierschutzmachtschule.at