Die Polizei hat im Jahr 2015 gegen 15.236 Asylwerber ermittelt. Das geht aus einer Anfragebeantwortung des Innenministeriums an die Grünen hervor. Die Zahl der Tatverdächtigen aus dieser Gruppe sei gestiegen, heißt es darin. Ihr Anteil lag bei 5,7 Prozent.

Einen Vergleichswert zum Jahr 2014 liefert die Beantwortung nicht, auch das Bundeskriminalamt konnte ihn auf APA-Anfrage nicht zur Verfügung stellen. Nach Angaben der Grünen lag er bei rund vier Prozent. Eine APA-Berechnung auf Grundlage des Kriminalberichts 2014 kommt auf 4,1 Prozent Asylwerberanteil an den Tatverdächtigen 2014.

Ein Anstieg im Ausmaß von rund 1,7 Prozentpunkten sei nicht viel, wenn man die Verdreifachung der Zahl der Asylwerber in Grundversorgung von 28.000 im Jahr 2014 auf rund 90.000 im Vorjahr bedenke, betonte die Menschenrechtssprecherin der Grünen, Alev Korun, gegenüber der APA. Ähnlich sah das der oberösterreichische Grüne Integrationslandesrat Rudi Anschober in den "Oberösterreichischen Nachrichten". "Der Eindruck einer explodierenden Kriminalität unter Asylwerbern, der von Teilen der Bevölkerung vermittelt wird, stimmt also sicher nicht", meinte er.

Außerdem, so die Kritik Koruns, erhebe das Innenministerium den Aufenthaltsstatus nur bei den Tatverdächtigen. Wie viele Asylwerber letztlich verurteilt oder freigesprochen wurden, gehe aus der Statistik nicht hervor.