Die in der niederösterreichischen Justizanstalt Schwarzau einsitzende Doppelmörderin Estibaliz C. ist mit heute Freitag in die dortige Maßnahmenabteilung verlegt worden. Leiter Gottfried Neuberger bestätigte Medienberichte, dass sich Mithäftlinge von der "Eislady" bedroht fühlten. Sie hätten sich deshalb nicht nur an ihn, sondern auch schriftlich an das Justizministerium gewandt.

Eine Verlegung sei nur innerhalb der Anstalt möglich, sagte Neuberger. Bis Freitag sei jedoch kein Haftraum frei gewesen.

Estibaliz C. sei in der Anstalt "nicht die Beliebteste". Sie lebe ein "Prinzessinnen-Dasein", war aus der Schwarzau weiters zu erfahren. C. soll bereits seit Monaten auch Druck auf andere Insassinnen ausgeübt haben.

Vorwürfe sind "absurd"

Der Anwalt von Estibaliz C., Werner Tomanek, bezeichnete die Vorwürfe gegen seine Mandantin als "absurd". Die Insassin sei völlig unauffällig und bemühe sich, so angepasst wie möglich zu sein. Dass sie ihren Sohn regelmäßig sehen könne, sei eine Vergünstigung, die "sie sicher nicht aufs Spiel setzen will", sagte Tomanek.

Estibaliz C. hatte im April 2008 ihren Ex-Mann und im November 2010 ihren damaligen Lebensgefährten erschossen. Den rechtskräftigen gerichtlichen Feststellungen zufolge zerteilte sie die sterblichen Überreste jeweils mit einer Motorsäge, betonierte die Leichenteile in Plastikwannen und Blumentöpfe ein und hielt die Gefäße im Keller ihres Eissalon in Wien-Meidling verborgen. Sie verbüßt eine lebenslange Haft.