Zu einem massiven Fall von häuslicher Gewalt, bei dem einer 58-Jährigen schwere Verletzungen zugefügt wurden, dürfte es am Freitagabend in Wien-Wieden gekommen sein. Wie die Landespolizeidirektion mitteilte, war die Polizei aufgrund ihrer Hilferufe an eine Adresse im Bereich Belvederegasse - Viktorgasse gerufen worden. Die betreffende Wohnungstür wurde zunächst nicht aufgemacht. Als sie gewaltsam geöffnet wurde, sprang ein Mann aus dem dritten Stock und kam dabei ums Leben.

Der Mann - seine Identität stand in der Nacht auf Samstag nicht fest, unklar war ebenso, in welchem Verhältnis er zu der 58-Jährigen stand - war auf der asphaltierten Straße unterhalb des Fensters zu liegen gekommen. Er hatte keine Überlebenschance. 

Für die schwer verletzte Frau wurde die Rettungskette in Gang gesetzt. Wie Polizeisprecher Philipp Haßlinger der APA mitteilte, befindet sich die 58-Jährige nicht in Lebensgefahr. Sie war allerdings vor ihrer Überstellung in ein Spital nicht ansprechbar und somit nicht einvernahmefähig. Sie habe schwere Verletzungen vor allem im Kopfbereich erlitten, die von stumpfer Gewalteinwirkung herrührten, sagte Haßlinger.

Was in der Wohnung passiert ist, ist noch unklar

Was sich genau in der Wohnung abgespielt hatte, ist derzeit unklar. Offen ist auch, ob die zwei an der Wohnungsanschrift gemeldet waren.

Die Polizei war gegen 17.40 Uhr an der Adresse eingetroffen, wobei die alarmierten Beamten Schreie bzw. Hilferufe der Frau vernahmen. Minutenlang wurde die Tür nicht geöffnet, wobei die Polizeibeamten mitbekamen, dass hinter dieser weiter mit Gewalt gegen die Frau losgegangen wurde. Einsatzkräfte der Wega verschafften sich schließlich Zutritt in die im dritten Stock gelegene Wohnung, indem sie die Tür aufbrachen. Daraufhin dürfte der Mann unverzüglich zum Fenster gelaufen und in die Tiefe gesprungen sein.

Es wurden noch Reanimationsmaßnahmen durchgeführt. Die Berufsrettung Wien war mit sechs Teams im Einsatz. Ein Notarzt stellte schließlich den Tod des Mannes fest. Zur Klärung des Tathergangs und der Motivlage hat das Landeskriminalamt Ermittlungen aufgenommen.