Nachdem es im Vorjahr auf dem „Frequency“-Festival in St. Pölten massive Verfehlungen im Bereich Security gegeben hat, zeitigte die heurige Schwerpunktaktion der Finanzpolizei weniger Verstöße. Trotzdem wurden mehrere Schwarzarbeitsfälle aufgedeckt, teilte das Finanzministerium am Sonntag mit. Auch rund um die Coldplay-Konzerte in Wien wurden Kontrollen durchgeführt, bei denen ebenso Verstöße festgestellt wurden.

Beim Frequency brachten 174 Dienstnehmer-Kontrollen in der Security-, Gastro- und Reinigungsbranche 18 Verstöße nach dem ASVG zutage. In vier Fällen gibt es Lohndumping-Verdacht. „Auch die verpflichtenden Arbeitszeitaufzeichnungen wurden von den Securityfirmen praktisch nicht geführt“, schreibt das Ministerium. Zudem habe die Finanzpolizei mehr als 270.000 Euro an Forderungspfändungen eingetrieben.

Möglicher Sozialleistungsbetrug

Im Rahmen der Coldplay-Konzerte wurden 154 Personen, hauptsächlich aus der Security-Branche, kontrolliert. Dabei zeigten sich elf Verstöße nach dem ASVG und eine Übertretung nach dem Ausländer-Beschäftigungsgesetz. Hier gebe es in mehreren Fällen weitere Ermittlungen. Bei einem Unternehmen wurde ein Abgabenrückstand in Höhe von 4000 Euro eingetrieben, in einem anderen Fall besteht der Verdacht auf ein Scheinunternehmen. Mobile „Bauchladenverkäufer“ wurden angezeigt, da sie keine Registrierkassen bei sich trugen.

Da einige der kontrollierten Beschäftigten auch Arbeitslosengeld, Notstandshilfe oder Mindestsicherung beziehen, ergingen auch einige Kontrollmitteilungen ans AMS. Es könnte Sozialleistungsbetrug vorliegen.