Am Yppenplatz in Wien-Ottakring wurden am Sonntagabend zwei Männer bei einer Auseinandersetzung schwer verletzt. Die beiden sind noch nicht einvernommen worden. Die Tätergruppe war weiterhin flüchtig und die Hintergründe der Auseinandersetzung sind daher nach wie vor unklar, sagte Polizeisprecherin Julia Schick am Montagvormittag auf APA-Anfrage. Die Verletzten sind nach neuen, gesicherten Angaben 18 und 22 Jahre alt. Sie befanden sich noch im Spital, ihr Zustand ist stabil. Lebensgefahr hatte nicht bestanden.

Unbeteiligte dürften nicht in Gefahr gewesen sein, die Schüsse wurden offenbar im Zuge der Auseinandersetzung aus nächster Nähe abgegeben. Es gab jedoch Zeugen - diese hatten den Notruf alarmiert - und die Polizei bittet die Bevölkerung unter der Telefonnummer 01-31310-338000 um weitere Hinweise an das Landeskriminalamt Wien, diese können auch anonym abgegeben werden. Eine Sofortfahndung nach den Tätern war erfolglos gewesen. Die Opfer sollen jedenfalls einvernommen werden, wenn ihr gesundheitlicher Zustand dies zulässt, sagte Schick.

Die Männer wurden an Ort und Stelle erstversorgt und dann ins Spital gebracht. Im Bereich des Tatortes wurden Suchtmittel gefunden, erläuterte die Polizei anschließend in einer Aussendung. Es sei aber unklar, ob dies im Zusammenhang mit der Tat stehe. Das Landeskriminalamt Wien hat die Ermittlungen übernommen.

Auch Suchtmittel gefunden

Außerdem wurde im Bereich des Tatorts ein Rucksack mit einer noch unbekannten Menge Suchtmittel darin gefunden. Ob diese in Zusammenhang mit der Tat stehen, war am Montag weiterhin unklar. Zunächst hatte es geheißen, dass bei dem Streit wohl auch Messer im Spiel waren. Es wurde jedoch keines gefunden und die Opfer wiesen keine Stich- oder Schnittverletzungen auf, konnte Schick dies nicht bestätigen.

Die Lokale am Yppenplatz waren wohl aufgrund des Finales der Fußball-EM am Abend sehr gut besucht. Die Stimmung unter den Besucherinnen und Besuchern war trotz des großen Polizeiaufgebots ruhig.

„Schockiert, traurig und wütend“ über die Tat zeigte sich die Bezirksvorsteherin von Wien-Ottakring, Stefanie Lamp (SPÖ). Der Yppenplatz stehe nämlich „für den Zusammenhang eines gesamten Grätzls“. Alle Anrainer und Geschäftstreibenden hätten ein Recht auf Sicherheit. „Wir werden als Bezirk zu keiner Sekunde akzeptieren, wenn diese Sicherheit nicht garantiert werden kann. Dafür brauchen wir dringend die Unterstützung durch Verantwortliche im Bund“, forderte sie.