Es sollte eine schöne Wanderung zum Geburtstag der Salzburgerin werden. Geendet hat die Tour mit ihren beiden erwachsenen Töchtern und zwei kleinen Hunden in einer Tragödie. Denn die 40-jährige Frau wurde am Mittwoch in Bad Hofgastein im Pongau vor den Augen ihrer Kinder von einer Kuhherde zu Tode getrampelt. „Ein Kollege, der auf der Schlossalm arbeitet, hat sofort mit der Wiederbelebung begonnen. Auch der Notarzt hat alles versucht, aber es war zu spät“, schildert der Einsatzleiter Hannes Reitsamer. Der genaue Unfallhergang ist noch nicht bekannt.
Beliebter Weg bei Wanderern
Der Weg, auf dem sich die drei Frauen bewegten, ist eine Forststraße, die laut Reitsamer gerne von Wanderern genutzt wird. Fest steht, so Hans Wolfgruber von der Landespolizeidirektion Salzburg mittlerweile, dass die beiden Hunde angeleint waren. „Ob die Leinen losgelassen wurden und ob sich die Hunde von den Frauen entfernten, ist bisher nicht bekannt“, sagt Wolfgruber.
Damit reiht sich der Fall in einen traurigen Reigen ein. Das berühmte „Kuh-Urteil“, nach dem ein Landwirt nach einem ähnlichen Vorfall 490.000 Euro Schadenersatz bezahlen musste, dürfte sich laut Wolfgruber kaum wiederholen: „Man wird aus jetziger Sicht niemandem Schuld zuweisen können. Die Kühe haben sich dort befunden, wo sie hingehören.“ Die Entscheidung über die Anklage müsse die Staatsanwaltschaft fällen.
Verhaltenskodex für Wanderer
Um sich auf der Alm bestmöglich vor Attacken von Weidetieren zu schützen, gibt es einen Verhaltenskodex, den Wanderer einhalten sollten. Die sicherste Variante ist es, einen möglichst großen Bogen um die Tiere zu machen. Wenn man dennoch eine Herde passieren muss, sollte man dies auf jeden Fall bergseitig tun. „Eine Kuh läuft schwer bergauf, aber bergab erwischt sie einen, so schnell kann man gar nicht laufen“, weiß der Einsatzleiter. Zudem gilt, die Tiere keinesfalls anzufassen. Ist man mit einem Vierbeiner unterwegs, gilt es, diesen an die Leine zu nehmen. Bei einem konkreten Angriff sollte diese allerdings unbedingt losgelassen werden. Denn Hunde laufen schnell genug, um sich in Sicherheit zu bringen und lenken damit von ihren Haltern ab.