Gerade erst ist die Matura für rund 40.000 Jugendliche zu Ende gegangen, nun neigt sich das Schuljahr auch für die restlichen Schülerinnen und Schüler dem Ende zu. Im Burgenland, in Niederösterreich und Wien bricht am Freitag der letzte Schultag an. In den restlichen Bundesländern dann am 5. Juli. Damit bekommen sie auch ihr Zeugnis in die Hand.

Bei manchen stehen vielleicht ein oder mehrere „Nicht Genügend“ am Papier, eventuell ist eine Nachprüfung im Herbst angesetzt. Das kann in manchen Haushalten für dicke Luft sorgen. Die Notrufnummer Rat auf Draht (147) gibt Tipps, wie Eltern mit dieser Nachricht umgehen:

1) Momentaufnahme

Schlechte Noten sagen nichts über die tatsächliche Intelligenz oder die Fähigkeiten des Kindes aus. Vielmehr ist es eine Momentaufnahme. Wenn sich diesmal der ein oder mehrere „Fleck“ darin finden, heißt das nicht, dass man dies in Zukunft nicht wieder in Ordnung bringen kann.

2) Nichts ist verloren

Auch ein Fünfer im Jahreszeugnis bedeutet noch nicht, dass Ihr Kind das Schuljahr wiederholen muss. Mit der Nachprüfung im Herbst bietet sich die Gelegenheit, die schlechte Note auszubügeln. Schauen Sie, dass Ihr Kind genug Pause bekommt, bevor es mit dem Lernen für die Nachprüfung beginnt. Achten Sie aber auch darauf, dass nicht in letzter Minute unter Stress und Zeitdruck gepaukt wird.

3) Stehen Sie hinter Ihrem Kind
Auch wenn eine oder mehrere Noten schlecht sind, hat sich das Kind in den meisten Fällen angestrengt und sein Bestes gegeben. Würdigen Sie dies. Vermutlich ist Ihr Kind mit dieser Situation selbst nicht zufrieden. Statt Kritik braucht es die Gewissheit, dass die Eltern hinter ihm stehen. Gemeinsam schauen, was man tun kann, heißt die Devise.

4) Unterstützung statt Vorwürfe
Konzentrieren Sie sich auf positive Aspekte (gute Noten in anderen Fächern, Talente und Fähigkeiten des Kindes, etc.). Eltern, die auf Unterstützung und Mitgefühl statt auf Anschuldigungen und Vorwürfe setzen, heben das Selbstwertgefühl ihres Kindes. So gestärkt, lernt es sich in Zukunft besser.

5) Keine Strafen

Das Verhängen von Strafen bei schlechten Noten ist eher kontraproduktiv. Zockverbot, Streamingverbot, Handyverbot & Co. verschlechtern das Miteinander noch zusätzlich. Die Situation ist herausfordernd genug.

6) Ferien sind Ferien

Gönnen Sie Ihrem Kind eine Pause: Es sollte die Ferien dennoch genießen und sich eine Auszeit zum Abschalten und Auftanken nehmen können. Danach kann es erholt weitergehen.

7) Gemeinsame Ursachenforschung
Überlegen Sie gemeinsam mit ihrem Kind, wo die Gründe für die schlechten Noten liegen. Machen Sie miteinander einen Plan, wie es künftig besser laufen könnte. Das gibt Sicherheit und Orientierung. Eltern sollten sowohl die Wünsche des Kindes als auch ihre eigenen Bedürfnisse berücksichtigen.

8) Unterstützung holen
Klappt das gemeinsame Lernen mit Ihrem Kind nicht, geraten Sie dabei immer wieder in Streit? Sie sind damit keine Ausnahme. Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen. Vielleicht gibt es Bekannte, Nachbarn oder Verwandte, die stundenweise als Lernunterstützung einspringen können. Auch professionelle Unterstützung in Form von Nachhilfeunterricht kann geholt werden. Hilfe auch unter elternseite.at