Unerklärliche Brände hielten im April und Mai die Einwohner der Gemeinden Goldwörth und Feldkirchen an der Donau im oberen Mühlviertel in Atem – wie schon 2021. Bereits damals geriet eine junge Frau - 2021 noch minderjährig - ins Visier der Ermittler. Mittlerweile ist sie 19 Jahre alt und geständig, sowohl damals als auch diesmal für die Brände verantwortlich zu sein. Der Grund dafür ist bizarr: „Sie gibt an, die Brände gelegt zu haben, um ihren Ex-Freund wiederzusehen. Dieser hat offenbar ebenfalls bei der Feuerwehr gearbeitet“, erklärte Florian Roitner von der Staatsanwaltschaft Linz im Gespräch mit den „Oberösterreichischen Nachrichten“.

Anfang Mai wurde die junge Oberösterreicherin geschnappt, danach gab sie alles zu. „Die Verdächtige ist voll geständig und reumütig“, sagte Roitner. Sie sitzt aktuell in Untersuchungshaft. Im Bezirk Urfahr-Umgebung konnte nach der Festnahme aufgeatmet werden. „Zum Glück wurde diesem unkontrollierten Treiben nun ein Ende gesetzt“, sagte Goldwörths Bürgermeister Johann Müllner (ÖVP) in den OÖN.

Selbst gelegten Brand gelöscht

Am 26. Juli wird sich die Feuerwehrfrau vor dem Bezirksgericht in Linz verantworten müssen. Sie wird in zwei Fällen wegen Brandstiftung sowie in einem Fall wegen schwerer Sachbeschädigung angeklagt. Anfang Mai mussten zehn Freiwillige Feuerwehren mit insgesamt 170 Einsatzkräften ausrücken, um das Feuer in einem Nebengebäude auf einem Bauernhof zu löschen.

„Im Falle eines entzündeten Holzstapels lautet die Anklage schwere Sachbeschädigung, da ein Übergreifen auf umstehende Häuser ausgeschlossen werden konnte“, erläuterte Roitner. Die mutmaßliche Brandstifterin soll teilweise selbst bei den Löscharbeiten beteiligt gewesen sein.

2021 kam die damals noch Minderjährige bei ihrem Verfahren wegen schwerer Sachbeschädigung mit einer Diversion davon, diesmal droht ihr eine deutlich härtere Strafe – bis zu zehn Jahre könnte die 19-Jährige für ihre Feuertaten hinter Gitter wandern.