Einen Räp mit Paradeiser wird man bei ihr nicht bestellen können. McDonald's will künstliche Intelligenz (KI) beim Drive-In-Schalter einsetzen, doch die kann offenbar nicht mit Dialekten und Akzenten umgehen und versteht auch sonst so einiges falsch. Das zeigt der Testlauf in den USA ziemlich eindrücklich. In den sozialen Medien kursieren Videos, in denen Leute ihre Erfahrungen teilen. Statt einem Softeis bekommt eine Frau da zum Beispiel viermal Ketchup, drei Packungen Butter und immerhin gleich zwei Portionen Softeis, einmal mit und einmal ohne Karamell. Zwei Frauen fanden auf ihrer Rechnung bei einer Bestellung hingegen 26 Chicken-Nugget-Menüs für 275 Dollar. Und in einem anderen Video berichtet ein Nutzer, dass er Eis mit Speck bekommen hat.

Der zweijährige Testlauf der Fast-Food-Kette mit dem Unternehmen IBM an mehr als 100 Standorten wurde jetzt erst einmal beendet. Dafür hat McDonald's in einer Pressemitteilung angekündigt, ab 2024 an Tausenden Standorten weltweit KI erproben zu wollen. Dafür kooperiert man mit Google. „Dadurch wird die Restaurantführung einfacher, vor allem aber die Erfahrungen unserer Kunden und Mitarbeiter noch besser“, sagt McDonald‘s-Vizepräsident Brian Rice.

Auch in Österreich Thema?

Wie der Testlauf in den USA ausgesehen hat, zeigt ein Posting auf der Plattform „Reddit“. Darin ein Foto eines Drive-In-Lautsprechers, auf dem die Regeln für die Bestellung via KI zu erkennen sind: Sehr klar und deutlich sprechen, Produkte bei dem Menü-Namen nennen, „That‘s it“ (dt: Das war's) sagen, wenn man fertig ist, und immer auf die Fragen der KI antworten, bevor man weiter bestellt. Aber auch die Option, mit einem Menschen zu sprechen, wird geboten: Indem man „Team member“ sagt, sollte man laut der Regeltafel mit einem Mitarbeiter verbunden werden.

Kommt KI auch in die österreichischen Drive-Ins? McDonald's-Sprecher Wilhelm Baldia winkt ab. „Derzeit ist das noch kein Thema für den österreichischen Markt. Die bisherigen Tests wurden bewusst in Amerika gemacht.“ Es könne noch einige Jahre dauern, bis KI in den Filialen hierzulande zum Einsatz kommt. Potenzial sieht Baldia aber durchaus. „Zuerst müssen wir aber aus den Tests in den USA Resümee ziehen.“

Anderswo ist die KI in der Gastronomie scheinbar schon mehr angekommen. So hat etwa heuer im Jänner in Kalifornien das erste vollautomatische KI-Restaurant aufgesperrt, KI-Roboter braten dort Burger am Grill. In Wien bereitet zum Beispiel auch schon länger im „Nan's“ ein Nudel-Roboter mit dem Namen „NooBot“ Nudeln zu. Immer wieder, wenn es um KI in der Gastro geht, wird aber auch befürchtet, dass sie die Jobs von Mitarbeitern wegnehmen. Wie sich der Bereich weiterentwickelt, bleibt abzuwarten.