Mähroboter sind praktisch, bequem und effizient. Doch sie haben eine dunkle, oft tödliche Kehrseite, die der Österreichische Tierschutzverein nicht länger ignorieren kann. Die neuen Helfer im heimischen Garten zerschneiden so ziemlich alles, was ihnen in den Weg kommt. Vor wenigen Tagen sogar den Fuß eines elf Monate alten Buben aus Kärnten, der durch den Garten krabbelte. Er wurde von einem Mähroboter erfasst und schwer verletzt. Der Österreichischer Tierschutzverein fordert nun Nachtfahrverbot für Mähroboter - auch zum Schutz von Igeln und anderen Kleintieren. Auch der Vorstand des Instituts für Wildbiologie an der Universität für Bodenkultur in Wien, Klaus Hackländer, unterstützt diese Forderung: „Diese Geräte sollten nicht in der Dämmerung oder in der Nacht fahren.“

Tödliche Falle für Igel & Co

Die Hersteller sind sich der Gefahren längst bewusst. Daher warnen sie zu Recht in ihrer Gebrauchsanweisung davor, beim Betrieb des Mähroboters Kinder und Haustiere im Garten nicht unbeaufsichtigt zu lassen.

Mähroboter sind zwar scheinbar intelligent, aber technisch leider noch nicht so weit entwickelt, dass sie kleine Kinder und Tiere immer sofort erkennen und vor ihnen sofort anhalten. Dieser technische Mangel hat fatale Folgen für Igel, andere Kleintiere, Amphibien und Insekten. Außerdem zerstören diese Geräte ihren Lebensraum und tragen so zum Rückgang der Artenvielfalt bei.

Schockierende Fakten

  • Starke Zunahme von Verletzungen und Todesfällen bei Kleintieren: Besonders betroffen sind Igel, die abends und nachts auf Nahrungssuche gehen. Die scharfen Klingen der Mähroboter verursachen tiefe Wunden und Amputationen, die oft tödlich enden. Ihre natürliche Verteidigungsstrategie ist gegen die Mähroboter wirkungslos: Sie rollen sich bei Gefahr zusammen und die Mähroboter fahren einfach über sie hinweg.
  • Geräte sind einfach nicht smart genug: Eine Studie der Universität Oxford untersuchte 18 verschiedene Mähroboter unterschiedlicher Typen, Hersteller und Gewichtsklassen an bereits toten Igeln. Das Ergebnis: Keines der Geräte erkannte die Tiere, selbst wenn es mit Sensoren und Kameras ausgestattet war.

Klaus Hackländer, Institutsvorstand für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien und Vorstand der Deutschen Wildtier-Stiftung, unterstützt den Tierschutzverein: „Bis sich die technische Entwicklung bei Mährobotern verbessert hat, sollte gelten, dass die Geräte nicht in der Dämmerung oder in der Nacht fahren. Am besten wäre es, wenn man auf sie gänzlich verzichtet und statt einem sauberen englischen Rasen auch mal die Wiese wachsen lässt, zum Wohle der Biodiversität. Für uns Menschen ist das ebenfalls eine Augenweide, wenn es blüht und summt.“

Gartenbesitzer sollten den Tieren zuliebe auf Mähroboter verzichten. Die intelligenten Geräte sind noch nicht ausgereift und ihre „intelligente Arbeit“ darf nicht auf Kosten der Tierwelt gehen. Wir appellieren an Ihr Mitgefühl und Ihre Verantwortung: Helfen Sie mit, Österreichs Gärten zu einem sicheren Ort für alle Lebewesen zu machen. Ein Leben in Würde – für alle Tiere.