Jeder fünfte Mensch in Österreich hat Probleme mit dem Lesen. Ihnen hilft der „Buchklub“ seit mittlerweile 75 Jahren, indem er Programme und Materialien entwickelt, die Pädagoginnen und Pädagogen im Unterricht zur Leseförderung verwenden können. Nun droht der Non-Profit-Organisation das Geld auszugehen – wie so viele kämpft der Verein mit der Teuerungswelle, so Lydia Grünzweig, Geschäftsführerin vom „Buchklub“.

„Wir haben uns deshalb für den Weg des Crowdfundings entschieden“, so Grünzweig. Mindestbetrag für eine Spende gibt es keinen, denn „jeder Euro zählt“. Allerdings gibt es ab der Spendensumme von 20 Euro kleine Belohnungen für die Geldgeber; das sind zum Beispiel Lesungen mit Autoren oder signierte Buchdrucke. Bis dato war der Verein durch Mitgliedschaftsbeiträge, Kooperationen und Sponsoren selbstfinanziert.

20.000 Euro möchte der „Buchklub“ mit dem Crowdfunding bis 14. Juni sammeln. Etwa 40 Prozent der Summe hat man bereits gesammelt. Das Geld soll dafür verwendet werden, dass der Verein weiter seine tägliche Arbeit ausüben kann. Der „Buchklub“ ist überparteilich und unabhängig.

Lesen als gemeinsames Erlebnis

Damit die Lesefähigkeit der Kinder bestmöglich gefördert wird, entwickelt der „Buchklub“ eigene Materialien für den Unterricht. „Wir sichten neue Bucherscheinungen am Markt und entwickeln dazu Lesefördermaterial“, erklärt Grünzweig. So sollen die Schulen bestmöglich bei der Leseförderung unterstützt werden. Darüber hinaus wird die heimische Autoren-Szene und der Zugang zu aktueller Kinder- und Jugendliteratur gefördert.

Ein Fünftel der Österreicherinnen und Österreicher können nicht sinnerfassend lesen. Damit sind sie oft von weiterer Bildung ausgeschlossen und haben beruflich sowie privat schlechtere Chancen, so Grünzweig.

„Vorlesen, vorlesen, vorlesen“, hat Grünzweig für Eltern als Tipp parat, die die Lesebegeisterung ihrer Kinder schon im jungen Alter fördern möchten. Denn für Kinder ist das „Vorlesen ein Erlebnis, sie genießen die soziale Interaktion dabei.“ Kinder, denen vorgelesen wird, greifen auch im Erwachsenenalter öfter zu Büchern, weiß Grünzweig. „Sobald Kinder Interesse daran zeigen, sollte man sie auch ihr Lesematerial selbst aussuchen lassen“, denn so bleibt die Begeisterung für Literatur aufrecht.