Bei einem Lawinenabgang im Gemeindegebiet von St. Sigmund im Sellrain (Bezirk Innsbruck-Land) ist am späten Samstagvormittag eine Tourengeherin ums Leben gekommen. Sie wurde auf dem Gaiskogel (Stubaier Alpen, 2820 Meter) von Schneemassen verschüttet, hieß es bei der Polizei auf APA-Anfrage. Laut Informationen des Portals krone.at handelt es sich bei der verunglückten Person um eine Frau aus Deutschland. Eine diesbezügliche Bestätigung durch die Polizei stand vorerst noch aus.

Die Alarmierung zu dem Lawinenabgang erfolgte um 11.46 Uhr. Es wurde eine Suchaktion gestartet, an der ein Helikopter und Hundeführer beteiligt waren. Am frühen Nachmittag wurde die Frau in den Schneemassen gefunden, sie konnte aber nur noch tot geborgen werden. Die Lawinengefahr in Tirol war am Samstag zwar als mäßig (Warnstufe 2) eingestuft worden, speziell in hohen Lagen waren laut Warndienst aber schon einzelne Personen in der Lage, ein Schneebrett auszulösen. Im Lauf des Tages wurden mehrere Lawinenabgänge gemeldet, bei denen ebenfalls Wintersportler erfasst wurden - diese kamen aber mit dem Leben davon.

Zahlreiche weitere Lawinenabgänge

Ebenfalls in St. Sigmund im Sellrain ging auf der Kraspesspitze (2953 Meter) kurz vor 12.30 Uhr eine Lawine ab. Dabei wurden drei Tourengeher verschüttet, die sich selbst aus den Schneemassen befreien konnten. Im Skigebiet des Pitztaler Gletschers (Gemeinde St. Leonhard im Pitztal) unternahmen vier deutsche Skifahrer im Alter zwischen 23 und 30 Jahren Variantenabfahrten. Kurz vor Mittag löste sich in einem 40 Grad steilen Hang ein Schneebrett, das zwei der Wintersportler erfasste und etwa 150 Meter weit mitriss. Die Skifahrer wurden komplett verschüttet, einer in etwa einem Meter Tiefe. Beide konnten ausgegraben werden und waren ansprechbar, obwohl einer zehn Minuten vom Schnee bedeckt gewesen war. Sie wurden mit der Rettung ins Krankenhaus eingeliefert.

Schon um 11.22 Uhr hatte es eine Alarmierung wegen einer Lawine in Kaisers (Bezirk Reutte) gegeben. Auf der Alples-Pleis-Spitze (Lechtaler Alpen, 2648 Meter) löste eine dreiköpfige Gruppe rund 200 Meter unterhalb des Gipfels ein etwa 100 Meter breites Schneebrett aus. Dieses riss zwei Männer im Alter von 45 und 43 Jahren mit. Das Duo befreite sich selbstständig aus der Lawine und blieb unverletzt.

Weitere Lawinenabgänge wurden nach 14 Uhr aus den Gemeinden Kaunertal (Bezirk Landeck) und Neustift im Stubaital (Bez. Innsbruck-Land) gemeldet. Mitgerissen oder verschüttet wurde dabei aber niemand.