Nach der Klebeaktion am Montag auf der Südautobahn, inklusive stundenlangem Stau, protestierten Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ am Dienstag erneut im großen Stil. Für Aufsehen sorgte dabei besonders ihre Aktion auf der Ringstraße vor dem österreichischen Parlament. Unter dem Motto „Betonhände vorm Parlament“ betonierten sich die Aktivistinnen und Aktivisten die Hände auf die Straße.

Sieben Aktivisten wurden festgenommen, weiteren sechs stand dies nach der Ablösung von der Fahrbahn bevor, berichtete Marina Hagen-Canaval, Sprecherin der „Letzten Generation“, der APA. Die Feuerwehr half der Polizei mit schwerem Gerät aus. Wie ein Sprecher der APA berichtete, mussten die Aktivisten von der Fahrbahn geschremmt werden. Der ÖAMTC berichtete abschnittsweise „von erheblichen Verzögerungen am Ring und auf der Zweierlinie“. Mittlerweile würden sich die Staus jedoch allmählich auflösen, hieß es von einem Sprecher.

Beim Parlament werde heute das sogenannte „Zukunftsbudget“ besprochen, hieß es von der „Letzten Generation“. „Eine Zukunft haben wir aber nur, wenn die Politikerinnen und Politiker endlich ihrer Verantwortung nachkommen und die Empfehlungen des Klimarates umsetzen, anstatt von ‚Akkuseitenschneidern‘ für die Polizei zu fantasieren“, sagte Sprecherin Laila Fuisz.

Dutzende Kreuzungen blockiert

Bereits in den Stunden davor sorgten die Klimaaktivistinnen und -aktivisten der „Letzten Generation“ am Dienstag für ein neuerliches Verkehrschaos in Wien: Sie blockierten im Laufe des Vormittags rund vier Dutzend Kreuzungen, verließen die Straßen jedoch immer auf polizeiliche Anweisung.

Am Vormittag waren die Westeinfahrt, der Matzleinsdorfer Platz bei der Triester Straße und der Franz-Josefs-Kai, aber auch die Franzensbrücke, der Ring vor dem Parlament und die Linke Wienzeile von den Blockaden betroffen. Entsprechende Staus waren die Folge. Eine Sprecherin der „Letzten Generation“ berichtete auf APA-Anfrage, dass einige der mehr als 70 am Dienstag beteiligten Mitglieder so begeistert waren, dass sie im Laufe des Tages noch weitermachen wollten.

„Wir werden unsere Proteste ausweiten“, hatte Sprecherin Fusiz zuvor zum von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Vortag angekündigten härten Vorgehen gemeint. „Ich erwarte von Nehammer entschlossenes Vorgehen gegen die Klimakrise. Uns härtere Strafen anzudrohen, ist nicht zielführend. Wenn Nehammer endlich die Empfehlungen des Klimarates umsetzt, sind wir sofort runter von der Straße.“