Im Raum Krems ist eine Alarmfahndung nach einem geflüchteten Häftling der Justizanstalt (JA) Stein in der Nacht auf Mittwoch negativ verlaufen. Der 35-jährige russische Staatsbürger war laut Polizeisprecher Stefan Loidl am Dienstagabend im Rahmen eines Spitalbesuchs entkommen. Weiter flüchtig ist auch jener 16-jährige Insasse der Justizanstalt für Jugendliche in Gerasdorf (Bezirk Neunkirchen), der am Montag während eines Krankenhausbesuchs in Wiener Neustadt getürmt war. Im Laufe des Mittwochs wurde bekannt: Bereits vergangene Woche konnte auch eine Insassin des Frauengefängnisses Schwarzau aus dem Landesklinikum Wiener Neustadt entkommen. Das berichtet der Kurier. Demnach sei die Frau nicht mehr bewacht worden, weil sie wegen einer Erkrankung stationär aufgenommen wurde. Sie konnte dann das Spital verlassen und tauchte unter.
Großeinsatz der Polizei und Social-Media-Hinweise
Indes war die Alarmfahndung nach dem 35-Jährigen, der bisher in der JA Stein eine Haftstrafe wegen unter anderem schweren Raubes abgesessen hatte, laut Loidl am Dienstag bis 21.45 Uhr im Gange. Beteiligt waren rund 200 Beamte, Hubschrauber, Drohnen sowie Diensthunde. Geflüchtet war der Mann kurz vor 17.30 Uhr, er wurde später in den Weinbergen rund um Krems vermutet. Vom am Montag entkommenen Insassen der Justizanstalt für Jugendliche in Gerasdorf (Bezirk Neunkirchen) machten am Dienstag offenbar frische Instagram-Videos die Runde. Das Material wird von der Polizei geprüft.
Eine Alarmfahndung nach dem 16-jährigen Afghanen war zu Wochenbeginn ebenfalls negativ verlaufen. Laut dem Polizeisprecher wird der 16-Jährige weiterhin im Raum Wiener Neustadt vermutet. Man könne nicht ausschließen, dass er einen Fluchthelfer gehabt habe. Erhebungen im Umfeld des Mannes laufen. Der junge Mann war in der Justizanstalt Gerasdorf (Bezirk Neunkirchen) wegen der Gewaltdelikte inhaftiert.
Der Jugendliche trug Handschellen und laut Polizei einen schwarzen Jogginganzug mit einem senkrechten Schriftzug „Alpha“ in Weiß. Hinweise werden an die nächste Polizeidienststelle oder an den Notruf 133 erbeten. Der Jugendliche wäre der Polizei zufolge im Jänner 2024 aus der Haft entlassen worden. Der 16-Jährige postet seit seiner Flucht laut Medienberichten Videos auf seinem Instagram-Account, die Szenen der Flucht zeigen sollen und auf denen auch Handschellen und Drogen zu sehen sind. Die Aufnahmen seien der Polizei bekannt, sagte Loidl, er könne aber nicht bestätigen, dass es sich bei dem Mann im Video tatsächlich um den geflüchteten Häftling handle.