Eigentlich mag ich keine Science-Fiction. Dennoch empfehle ich Ihnen hier einen Film dieses Genres: „Elysium“ von Neill Blomkamp, am Abend in ORF eins.
Ja, es gibt jede Menge Action und technische Tricks. Und ja, es gibt eine große Raumstation, in die sich die Mächtigen und Reichen zurückgezogen haben. Das alles ist mir weniger wichtig als die – durchaus schroff gezeichnete – Botschaft des Films über eine kommende, radikal getrennte Zweiklassengesellschaft.
Wer ein wenig auf der Welt herumkommt, weiß, dass dies nur in unseren privilegierten Breiten Zukunftsmusik ist. In den heruntergewirtschafteten Städten des amerikanischen Rust Belts, in den Ruinen der Stahl- und Autoindustrie, erinnert manches an die Eingangsszenen von „Elysium“. Selbiges gilt auch für manche Vororte Londons, der brutalen Metropole des kumulierten Mammons.
In Südafrika, der Heimat des Regisseurs, verzeichnen sogenannte Gated Communities, also eingezäunte, streng bewachte Luxussiedlungen höchste Zuwachsraten.
Neulich wurde gemeldet, dass die acht reichsten Menschen mehr besitzen als die ärmeren 3,6 Milliarden Erdbewohner. Das ist keine Zweiklassengesellschaft mehr, sondern purer Finanzfeudalismus. So besehen ist „Elysium“ auch keine wirkliche Science-Fiction mehr.