Kiffen ist bei Schülern das neue Rauchen. Das hört man in Graz von Direktoren, Suchtexperten, Polizisten. Selbst Teenager reden offen über ihren Konsum. Es gibt kein Unrechtsbewusstsein und sogar Rückendeckung auch von Eltern. Weil diese selbst gekifft haben. Weil global die Cannabisfreigabe in der Luft liegt und so manches Land Kiffen auch schon – reguliert – legalisiert hat.
Die Alpenrepublik geht wieder den österreichischen Weg. Egal auf welcher Seite der Debatte man steht, keiner ist zufrieden.
Absurder geht es nicht mehr: So ist ab Mai Rauchen unter 18 Jahren laut Jugendgesetz verboten. Bei Verstößen blüht den Jungen Sozialarbeit, Eltern auch eine Geldstrafe. Kiffen ist zwar strafrechtlich geregelt, aber das Gesetz drückt beide Augen zu, man bleibt straffrei und muss nur zur Gesundheitsberatung.
Es ist Zeit, klare Fronten zu schaffen. Entweder: Man verbietet Kiffen. Da könnte eine Verwaltungsstrafe reichen, will man hier entkriminalisieren. Oder: Man gibt Cannabis – streng reguliert –für Erwachsene frei, schützt aber den Nachwuchs übers Jugendgesetz.
Ein Pro-forma-Verbot, das keiner ernst nimmt, kann man jedenfalls in der Pfeife rauchen.
Bernd Hecke