Mit seinem neuen Einreisedekret beseitigt der US-Präsident die haarsträubendsten handwerklichen Fehler des ersten Entwurfs, der ohne Übergangsfrist sogar Besitzer gültiger Einreisepapiere betraf. Auch vermeidet Trump den größten diplomatischen Kollateralschaden, ausgerechnet den Verbündeten Irak zu einem Herkunftsland des Terrors zu erklären.

Politisch bleibt der „Moslembann“ ein fataler Irrweg: Er stigmatisiert Menschen aus sechs Ländern pauschal allein aufgrund ihres Passes und Glaubens. Die eigenen Bürger schützt er jedoch keineswegs wirksam vor Anschlägen, die in der Mehrzahl von radikalisierten Zuwanderern begangen werden, die längst im Land leben. Im Gegenteil! Die USA bedienen mit dem undifferenzierten Einreisestopp ungewollt genau jenes Zerrbild einer freien Gesellschaft, das die fanatischen IS-Terroristen dringend brauchen.

Die Diskriminierung ihrer Glaubensbrüder könnte den Mörderbanden damit am Ende neuen Zulauf verschaffen.