Lehrer wissen es natürlich. Wenn am Montag die „Corona-Matura“ startet, werden die meisten bestens vorbereitet in den Klassen sitzen. Und alle anderen in den Neuen Mittelschulen, AHS und BHS oder Volksschulen? Da haben nach dem Ergebnis der Befragung der Uni Wien über das Lernverhalten der Schüler in den vergangenen Monaten Zehntausende den Anschluss seit März ziemlich verloren. Und da dürften wieder jene am schwersten betroffen sein, die bereits unter normalen Lernbedingungen vor jeder Schularbeit unter ungleichen Bedingungen an den Start gehen. Weil da nicht „Mama, wie geht das?“ gefragt werden kann oder Eltern Hilfe organisieren, wenn das eigene Wissen nicht ausreicht. Ja, auch Väter helfen, in der Corona-Zeit waren es in der Mehrheit aber wieder Frauen. Wie oft sagten da Mütter: „Ich habe jetzt leider keine Zeit, wir müssen bis morgen die Hausübungen fertig haben.“
Bei mehr als zweihunderttausend Schülern fehlte sie allerdings – die Unterstützung der Eltern. Mehr als 150.000 hatten nach dieser Studie auch keinen eigenen Computer. Zehntausende Kinder, die offline waren und den Anschluss verloren haben. „Weil es beim Homeschooling“, wie eine Mutter schreibt, „ohne Eltern nicht gegangen ist.“ Nachsatz: „Das war auch selbstverständlich. Wer will nicht das Beste für sein Kind?“
Ja, wer will nicht das Beste? Und wer drückt den Maturanten nicht die Daumen?