Wer am Sonntag in der Türkei zu seinem Mobiltelefon griff, hatte plötzlich die Stimme von Recep Tayyip Erdogan im Ohr. Es handelte sich dabei aber nicht um eine halluzinative Eingebung, sondern um einen realen Eingriff des sich offenbar allmächtig fühlenden Staatschefs in die Privatsphäre seiner Bürger. „Als Ihr Präsident gratuliere ich Ihnen am 15. Juli zum Tag der Demokratie und der Nationalen Einheit. Möge Gott Erbarmen mit unseren Märtyrern haben. Ich wünsche unseren Veteranen Gesundheit und Wohlbefinden“, sagte die Stimme bevor sich das Gerät mit der wirklich gewünschten Person verband.
Ingo Hasewend