Seit Jahren polarisiert Stefanie Sargnagel. Die Autorin erzählt in überzogenen, karikierenden, comichaften Beiträgen von ihrem Alltag. Von Kneipenbesuchen über prekäre Arbeitsverhältnisse bis zur Auseinandersetzung mit Körperflüssigkeiten wird bei Sargnagel alles zu Literatur. Das kann man mögen – und die schillernde Wienerin hat eine große Fangemeinde –, muss man aber nicht.

Beängstigend wird es, wenn eine Autorin für offenkundig satirische Texte von einer Zeitung diffamiert und ihre Adresse öffentlich gemacht wird. Und wenn das Netz auf diese Menschenhatz aufspringt. Warum man solche „Volksverräter nicht an die Wand stellt?“, wurde da etwa gefragt. Der digitale Mob in seinem Element.

Die IG Autorinnen und Autoren fordert nun die „konsequente Verfolgung all derjenigen, die die Kollegin mit Vergewaltigung und/oder dem Tod bedrohen“. Eh klar, so etwas gehört sofort und mit aller Härte verfolgt. Die Polizei ermittelt bereits.